LK 1075, 2746 090/1 254 569. Höhe 666 m.
Datum der Sondierung: 12.-15.6.2023.
Bibliografie zur Fundstelle: Sennhauser, R. (1996) St. Gallen. Stadt- und Landmauern 2, 213-216. Zürich; JbAS 94, 2011, 285; Schindler, M. P. (2021) Die Plätze in der Stadt St. Gallen. In: C. Jäggi/A. Rumo/S. Sommerer (Hrsg.) Platz da! Genese und Materialität des öffentlichen Platzes in der mittelalterlichen Stadt. Schweiz. Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters Bd. 49, 85-90. Basel.
Geplante Sondierung.
Größe der Sondierung 7.5 m².
Stadt.
Um das archäologische Potential abzuklären und damit den Aufwand für das geplante Bauprojekt der Neuen Bibliothek kalkulieren zu können, wurde eine 3 × 2.5 m große Sondage angelegt. Der Aushub erfolgte bis auf den gewachsenen Boden in 2 m Tiefe. Die Sondage liegt im Bereich des alten Stadtgrabens. Dieser wurde nach der Integration der nördlichen Altstadt in die damals bestehende Stadtbefestigung im 15. Jh. verfüllt.
Unmittelbar unter dem Bodenaufbau der Tiefgarage (Baujahr 1950) folgten bereits die ersten Verfüllschichten. Obwohl die Stadtgrabensohle erreicht wurde, kann nicht mit Sicherheit zwischen natürlichen und anthropogenen Verfüllprozessen unterschieden werden. Mikromorphologieproben konnten aus Sicherheitsgründen nicht entnommen werden, sind aber für eine künftige Grabung vorgesehen. Neben Holzstücken und Keramikfragmenten konnte eine Vielzahl an Hornzapfen mit anhaftenden Schädelfragmenten geborgen werden, welche in allen Verfüllschichten vorhanden waren. Zwei C14-Proben aus unterschiedlichen Verfüllschichten datieren ins 13./14. Jh. bzw. ins 15. Jh. und bestätigen die überlieferten Verfüllungsdaten des Stadtgrabens. Die Stadtgrabensohle lag im Süden auf 664.04 m ü. M. und im Norden gegen die Kontermauer hin auf 664.8 m ü. M. Im West-Profil waren die steil abfallenden Schichtverläufe gegen Süden gut ersichtlich. 2010 wurde bei einer Sondierung etwas weiter westlich die Kontermauer von Hermann Obrist dokumentiert (JbAS 94, 2011, 285), ihre Unterkante lag auf 664.47 m ü. M. und sie steckte bis ca. 665.2 m ü. M. in der gewachsenen Moräne. Dies lässt vor der Grabengegenmauer eine breite Berme vermuten, für welche der natürlich gewachsene Untergrund stehengelassen worden war.
Archäologische Funde: Gefäß- und Baukeramik, Eisen.
Faunistisches Material: Knochen (unbearbeitet), viele Hornzapfen.
Probenentnahmen: C14.
Datierung: archäologisch; C14; historisch. Mittelalter. - C14. ETH135669, 483 ± 22 BP, 1411-1450 CE, cal. 2 sigma; ETH-135670, 659 ± 22 BP, 1283-1390 CE, cal. 2 sigma.
KA SG, M.-J. Fahrni und N. Oertle.
St. Gallen SG, Tiefgarage Taubenloch
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Details of the chronicle
Municipality
St. Gallen
Canton
SG
Location
Tiefgarage Taubenloch
Coordinates
E 2746090, N 1254569
Elevation
666 m
Site reference number
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Cantonal intervention number
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New site
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Sampling
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analyses
14C
Institution
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Discovery date
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Surface (m2)
5 m2
Start date
12 June 2023
End date
15 June 2023
Dating method
14C
Author
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Publication year
2024
Period
Middle Ages
Site type
settlement (town)
Type of intervention
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Archaeological finds
ceramic (container), ceramic (architectural element), metal
bones
animal bones (dispersed)
Botanical material
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