LK 1072, 699 295/262 600. Höhe 460 m
Datum der Grabung: 20.6.-22.8.1994.
Geplante Notgrabung (Bauvorhaben).
Grösse der Grabung: ca. 100 m².
Siedlung.

Im Rahmen einer Notgrabung am Ostfuss des Kirchhügels, einem bisher wenig erforschten Areal der römischen Siedlung, konnte ein Teil eines dem Kirchhügel entlang führenden Grabens von unregelmässiger Form freigelegt werden. Aufgrund des Gefälles des Grabens und der Einfüllungen ist zu vermuten, dass er der Entwässerung in südöstlicher Richtung diente. Östlich davon kam die Kiesrollierung eines in den leichten Abhang gebauten Weges zum Vorschein. Er verläuft, in nordöstliche Richtung versetzt, parallel zur kleinen Strasse, die vom Kirchhügel hinunterführt. Auf der Pflästerung wurden Rillen festgestellt, die möglicherweise als Wagenspuren zu deuten sind. In der mittleren Kaiserzeit wurde der Weg aufgegeben und im Zusammenhang mit einer neuen Nutzung des Areals verschiedene Gruben in die Rollierung eingetieft. Zu den jüngsten römischen Funden gehört ein einzelnes Fragment Argonnensigillata, das aus einer Grubeneinfüllung stammt. Vereinzelte Keramikfragmente aus den Grabenverfüllungen sind ins 9.-10. Jh. zu datieren. Weitere Funde dürften dem Hochmittelalter zugeordnet werden. Ein aus Bruchsandsteinen errichteter Abwasserkanal ist mit dem neuzeitlichen Bauernhaus (18./19. Jh.) zu verbinden.

Archäologische Kleinfunde: Keramik, Metall, Münzen, Ziegel
Datierung: archäologisch. 1.-19. Jh. mit Unterbrüchen.
K A Z H, B. Hedinger.