LK 1145, 582 000/217 000, Höhe 428 m.
Datum der Grabung/Rettungsmassnahmen: Winter 1997/98.
Bibliographie zur Fundstelle: J. Winiger, Bestandesaufnahme der Bielerseestationen zwecks demographischer Theoriebildung. Ufersiedlungen am Bielersee 1. Bern 1989; E.H. Nielsen, Sutz-Rütte. Katalog der Alt- und Lesefunde der Station Sutz V. Ufersiedlungen am Bielersee 2. Bern 1989; JbSGUF 81, 1998, 264.
Bauliche Schutzmassnahmen gegen die Erosion des Seegrundes, mit vorgängiger, geplanter Rettungsgrabung. Grösse der Grabung 1997/98: 638 m².
Ufersiedlung.

Die zusammen mit Natur- und Uferschutzfachleuten geplanten Schutzmassnahmen der Siedlungsstelle Sutz Rütte V wurden 1998 abgeschlossen. Die knapp 150 m lange Lahnung (Wellenbrecher aus Doppelpfostenreihe mit eingelegten Weidenwellen) soll für landseits ruhigeres Gewässer sorgen, und an der ufernahen Kiesschüttung sollen die Wellen natürlich auslaufen können. Vorgängig der Bauarbeiten ist das südwestliche Pfahlfeld auf einer Fläche von 638 m² abschliessend untersucht und dokumentiert worden. Die 1400 Pfähle ergeben eine Pfahldichte von 2,2 Pfählen pro Quadratmeter. Knapp 70% aller Hölzer sind Eichen. Zahlreiche Weichhölzer (z. B. Birke, Buche, Pappel) gehören zu verschiedenen Zaun/Palisadenabschnitten, welche die Dorfanlage im Südwesten umlaufen. Die wenigen sofort datierten Pfähle bestätigen die bereits bekannten Schlagdaten aus der 2. Hälfte 28. Jh. v. Chr.

Besondere Funde: Kupferperlen, Ansammlungen von Webgewichten, Fischernetzfragment.
Anthropologisches Material: Schädelkalotten-Fragment.
Faunistisches Material: Speiseabfälle.
Probenentnahmen: Holzproben zur Holzartenbestimmung (D. Steffen) und für die Dendrochronlogie (J. Francuz); botanische Makroreste (Botan. Institut Uni Basel).
Datierung: dendrochronologisch. Schlagphase 1997/98: 2713 bis ca. 2702 v. Chr. (Untersuchung nicht abgeschlossen).
ADB, Abt. Ur- und Frühgeschichte.