LK 1075, 752 095/261 650. Höhe 413 m.
Datum der Fundmeldung: 25.10.2008.

Neue Fundstelle.
Zufallsfund ohne Ausgrabung.

Grab.

Etwa 1983 entdeckte Hugo Hüttenmoser, St. Gallen, beim Aushub eines PTT-Leitungsgrabens ein bronze- oder hallstattzeitliches Grab. Rund 40-50 cm unter der Grasnarbe lag im anstehenden Kies eine Grube von rund 20-25 cm Durchmesser und 18-20 cm Höhe. Deren Rand säumte eine kohlige, nur 3-4 mm dicke Schicht. Direkt darauf lag ein schalenartiges Keramikgefäß. Darin lag ohne viel Sediment dazwischen ein zweites solches Gefäß. Beide zerbrachen und wurden auf dem Platz belassen. Im zweiten Gefäß lagen, mit etwas mehr Sediment dazwischen, zwei ineinander gestellte Kleingefäße (Abb. 10; oben konisches Schälchen, Dm. 8,3 cm, ca. 4 cm Höhe; unten sphärisches Schälchen, Dm. Mündung 8 cm, Dm. Boden 4 cm, Höhe 4,5 cm), die fast intakt geborgen wurden. H. Hüttenmoser beobachtete weder Leichenbrand noch Beigaben noch größere Steine. Er kontrollierte auch die rund 100 m langen Grabenprofile, nirgends war ein weiterer Befund zu entdecken. Der Finder behielt das Gefäß zu Hause. Am 25.10.2008 wies er es am Thurgauer Bestimmungstag im Museum für Archäologie in Frauenfeld vor. Der neue Fundpunkt wurde von Urs Leuzinger sofort der KA SG gemeldet. Am 8.11.2008 übergab H. Hüttenmoser den wichtigen Fund der KA SG, lieferte exakte Angaben zu Fundgeschichte und Befund und maß die Fundstelle vor Ort ein. Dafür sei ihm ganz herzlich gedankt! Die Interpretation des Befunds als Grab ist sehr plausibel. Möglich wären ein spätbronzezeitliches oder ein hallstattzeitliches Brandgrab, aber auch ein hallstattzeitliches Körpergrab. Eine genauere Datierung der Gefäßformen ist nicht möglich (Spätbronzezeit oder Hallstattzeit). Im nördlichen Kantonsteil und im thurgauischen Grenzgebiet sind Gräber aus der Spätbronze-/Hallstattzeit bislang nicht bekannt. Es handelt sich deshalb um eine wichtige Fundstelle.

Datierung: typologisch. Spätbronze- oder Hallstattzeit.
KA SG, M.P. Schindler.