LK 1070, 658 520/258 910. Höhe 360 m. Datum der Grabung: Januar-Dezember 2013 (mit Unterbrechungen).
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 94, 2011, 261f. (mit Gesamtplan); 95, 2012, 198.
Geplante Baubegleitung (Grossüberbauung). Grösse der Grabung 500 m². Siedlung.
Grossbau südwestlich des Legionslagers. Nach den Grossgrabungen 2009-2011 im römischen Grossbau südwestlich des Legionslagers Vindonissa werden die weiteren Baumassnahmen (Nebenbauten, Werkleitungen, Oberflächengestaltung) seit 2012 von der Kantonsarchäologie Aargau baubegleitend betreut. Dabei kam es 2013 zu kleineren Einblicken in den Süd- und Osttrakt des Gebäudes, die den 2011 publizierten Grundriss der Steinbauphase weitgehend bestätigen und punktuell ergänzen. Dank vorausschauender Planung konnte eine bauseits projektierte Oberflächengestaltung zu einer gezielten archäologischen Untersuchung im bislang nur schlecht bekannten Nordtrakt des Baus ausgeweitet werden (Abb. 36). Wie erwartet, ergab die Grabung wichtige Anhaltspunkte zur Beantwortung der Frage nach dem Gebäudeeingang. Der bislang weitgehend rekonstruierte Grundriss mit durchlaufendem, kammerartigem Mitteltrakt erfährt im zentralen Nordtrakt nämlich eine Änderung. Tatsächlich war die Reihe enger Räume von nur 1,6 m lichter Weite in der Mittelachse des Gebäudes auf einer Strecke von 12 m unterbrochen, stattdessen verlief hier nur eine einzige Mauer mit einer Mächtigkeit von ca. 75 cm. Indessen war sie nur noch im Fundament erhalten, sodass allfällige Schwellen eines hier zu postulieren den Tores nicht mehr nachweisbar waren.
Einmal mehr erstaunt das weitgehende Fehlen klarer römischer Laufniveaus und Bodenhorizonte, einhergehend mit einer bereits mehrfach konstatierten Fundarmut im Bereich des römischen Grossbaus, den wir heute eher als campus des Legionslagers denn als Forum der Zivilsiedlung ansprechen möchten.
Die römische Mauer im ehemaligen Mitteltrakt wurde in der Neuzeit offenbar wiederentdeckt und diente dann als Fundament der Aussenmauer eines 2010 abgerissenen Bauernhauses, das erstmals im Jahr 1833 auf einer Karte erscheint. Es ist dies in Windisch ein wiederholt beobachteter Befund scheinbarer Kontinuität der Mauern, vermutlich bedingt durch die nachantike, landwirtschaftliche Nutzung ehemaliger römischer Ruinenplätze, bei der die antiken Baulinien als Flur- und Feldgrenzen weitgehend beibehalten und so in die Neuzeit tradiert wurden.
Archäologische Funde: auffallend wenige; Keramik, Ziegel mit Stempel der 21. und 11. Legion, Wandverputz.
Faunistisches Material: wenige Tierknochen.
Probenentnahmen: Mörtelproben.
Datierung: archäologisch. 1. Jh. n.Chr.; Neuzeit.
KA AG, J. Trumm.
Windisch AG, Zivilsiedlung Vindonissa, so genanntes Forum von Vindonissa
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Details of the chronicle
Municipality
Windisch
Canton
AG
Location
Zivilsiedlung Vindonissa, so genanntes Forum von Vindonissa
Coordinates
E 2658520, N 1258910
Elevation
360 m
Site reference number
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Cantonal intervention number
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New site
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Sampling
geoarchaeological sediment sample
analyses
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Institution
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Discovery date
--
Surface (m2)
500 m2
Start date
January 2013
End date
December 2013
Dating method
archaeological
Author
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Publication year
2014
Period
Roman Empire, Early Modern period, Late Modern period
Site type
settlement
Type of intervention
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Archaeological finds
ceramic (architectural element)
bones
animal bones (dispersed)
Botanical material
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