LK 1112, 704 640/232 620. Höhe 419 m. Datum der Grabung: Sommer-Herbst 1991 (wird 1992 weitergeführt). Bibliographie zur Fundstelle: 127. Neujahrsblatt Hist. Verein SG, 215-218; W. Drack und R. Fellmann, Die Römer in der Schweiz (1988), 473-475. Geplante Notgrabung. Grösse der Grabung ca. 400 m². Siedlung. Gräber.

Nachdem im Dezember 1989 durch W. Neubauer, Wien, das ganze zu überbauende Areal durch eine Widerstandskartierung vermessen worden war, wurden im Südwesten die Fundamente eines Hauses von 7,6 × 9,80 m Aussenmass mit Zugang von Süden und einem später ummauerten Hof im Nordosten freigelegt. Das Haus war ursprünglich einräumig, später wurde es unterteilt. Im Hauptraum war eine Grube mit feinstem eingesumpftem Ton eingelassen. Im Norden dieser Anlage, am Hang gelegen, fand sich der Unterbau (unten Sandstein, oben Ziegelbruchstücke, darunter 1 Fragment der XI. Legion) eines kleinen Töpferofens. Möglicherweise wurden hier Pfeifentonfigürchen gebrannt, denn die diversen Fragmente dieser Statuetten fanden sich alle südwestlich des Ofens. Im Haus selbst und auch im Hof fanden sich fast keine Kleinfunde. Zwei Bestattungen (vermutlich Frauen) lagen im Hauptraum und im Osten der Hofmauer.

Wichtigste Funde: 1 Fragment Leistenziegel XI. Legion; 1 TS-Fragment mit Graffito (Rest eines Namens); etwas TS südgallisch und mittelgallisch; sehr viele Reibschalenfragmente; mind. 4 Eisengriffel; 3 Schüsseln, 2 Fibeln, Pfeifentonfigürchen. Archäologische Kleinfunde: sehr viel Gebrauchskeramik und Ziegelfragmente im Bereich des Töpferofens. Anthropologisches Material: 2 Bestattungen (geostet) vermutlich alamannisch. Faunistisches Material: viele Knochen vorwiegend Schwein, etwas Schaf/Ziege, Pferd, wenig Rind, Hase, Vögel. Probenentnahmen: Holzkohle aus Ofen für C14-Datierung, Lehmprobe für Brennversuche. Datierung: archäologisch. 1.-3. Jh. Kantonsarchäologie SG, I. Grüninger.