LK 1031, 678 500/288 950. Höhe 495 m.
Datum der Grabung: Juni-August 1986.
Bibliographie zur Fundstelle: Materialhefte zur Urund Frühgesch. d. Schweiz 5, 1965 (W.U.Guyan); JbSGUF 67, 1984, 230.
Notgrabung. Grabungsfläche ca. 1800 m².
Friedhof.

1983-1984 sind am Süd- und Südostrand des Gräberfeldes 30 neue Gräber (Grab-Nr. 301-329) ausgegraben worden. Im Sommer 1986 kamen am Südwestrand und im Zentrum der Nekropole 164 Gräber (Grab-Nr. 330-493) hinzu. Die Bestattungen entstammen dem Zeitraum zwischen 400 und 700 n. Chr.
Grabbau: 50% der Toten waren in einfachen Erdgruben bestattet. In ca. 30% der Gräber konnten Särge oder Totenbretter, in zwei Fällen ein Baumsarg beobachtet werden. 20% der Gräber besitzen eine Einfassung aus Steinen, Steinplatten oder Trockenmauerwerk. Bei einigen Skeletten deutet die Lage der Extremitäten darauf hin, dass diese Toten bandagiert ins Grab gelegt worden sind.
Grabtiefen: 40% der Gräber waren 30-55 cm tief, ebenso viele 55-100 cm. Bei den restlichen lag die Tiefe zwischen 100 und 150 cm.
Ausstattung: Nur etwa 20% der Toten waren beigabenlos. In 6 Gräbern fanden sich Gefässbeigaben, in 2 Gräbern eindeutige Speisebeigaben.
Geschlecht: Unter den beigabenführenden Gräbern lassen ca. 60% der Inventare auf weibliches und ca. 40% auf männliches Geschlecht schliessen.
1986 wurden zwei Gräber abweichender Orientierung erfasst. Beide Toten lagen Nord-Süd (Blick gegen Süden). Davon sei Grab 363 besonders hervorgehoben, ein Kammergrab mit reicher weiblicher Bestattung. Die Frau trug eine Kette mit ausserordentlich grossen Bernsteinperlen, Glasperlen, einen Silberhalsring, eine Haarnadel und zwei Fingerringe aus Silber, ein Toilettenbesteck aus Silber. Bemerkenswert der breite, spätrömische Gürtel mit Bronzebeschlägen und einer reichverzierten Schnalle. Im Grab fanden sich ferner eine eisenbeschlagene Holztruhe, 4 Gefässe, 1 Kamm sowie Speisebeigaben. Datierung: frühalamannische Zeit, Jahrzehnte um 400. Es handelt sich um die bisher früheste Bestattung im Gräberfeld.

Archäologische Kleinfunde: Trachtbestandteile, Gefässbeigaben.
Anthropologisches Material: Skelette.
Faunistisches Material: Tierknochen als Speisebeigaben.
Probenentnahmen: Holzproben von Särgen und Totenbrettern. Holz- und Bastreste von Waffenscheiden.
Datierung: archäologisch. Um 400-7. Jh.
AfVSH, B. Ruckstuhl.