LK 1067, 2618 365/1 261 120. Höhe 590 m
Datum der Bauuntersuchung: April 2020 - August 2020
Bibliografie zur Fundstelle: Merz, W. (1911), Die Burgen des Sisgaus, Bd. 3. Aarau
Geplante Bauuntersuchung (Mauerwerksanierung). Untersuchte Fläche ca. 400 m².
Mittelalterliche Burgruine mit neuzeitlichem Pavillon.
Die Neu Schauenburg dürfte gemäss archäologischen Funden im 12. Jh. durch die Herren von Schauenburg erbaut worden sein. Im Erdbeben von Basel 1356 wird die Anlage offenbar zerstört und danach wieder aufgebaut. Nach dem Aussterben der Schauenburger im späten 14. Jh. gelangte die Burg in der Folgezeit in den wechselnden Besitz von Basler Bürgerfamilien. Kurz nach 1500 wird sie verlassen. Um 1800 errichtet eine Basler Patrizierfamilie auf dem höchsten Punkt der Ruine einen Pavillon. Heute befindet sich die Neu Schauenburg im Privatbesitz der Familie von Tscharner.
Die Burgruine liegt auf einem isolierten Felskopf aus Malmkalk, der gegen Westen durch einen künstlichen Graben gesichert wird. Die Anlage war vermutlich einst in eine Ober- und Unterburg unterteilt und verfügte über einen vorgelagerten Zwinger. Gemäss neuen Erkenntnissen erhob sich in der Oberburg um 1200 ein Turmbau mit Eckverband aus Bossenquadern. Dieser wurde um das 14. Jh. vermutlich durch einen großen Donjon mit polygonalem Grundriss ersetzt. Das beeindruckendste heute noch erhaltene Bauwerk ist die weitläufige, mit Schiesskammern versehene und weitestgehend noch unkonservierte Ringmauer.
Mehrere Mauerausbrüche in den vergangenen Jahren sowie zahlreiche weitere Ablösungen der Mauerschalen im Bereich der einstigen Oberburg beziehungsweise beim neuzeitlichen Pavillon verschlechterten die Baustatik. Zum Erhalt des baukulturellen Erbes war eine Sanierung deshalb dringend notwendig. Die Arbeiten im Jahr 2020 umfassten maßgeblich die Instandsetzung respektive Konservierung des Mauerwerks im oben genannten Teil der Anlage. Die Mauerreste wurden gereinigt, dokumentiert und danach saniert oder, falls unumgänglich, neu aufgebaut. Hinzu kamen umfangreiche baustatische Maßnahmen wie Maueranker oder Ableitungen für das Oberflächenwasser. Die Etappe 2020 umfasste etwa einen Viertel der noch vorhandenen Mauersubstanz der Burgruine. Die restlichen Dreiviertel sind ebenfalls konservierungsbedürftig, Maßnahmen zu ihrem Erhalt sind in Planung.
Die bauarchäologische Dokumentation der Mauerreste wurde mit modernsten Methoden durch die Firma ProSpect GmbH und die Archäologie Baselland ausgeführt. Zur künftigen Pflege der Burgruine gehören auch geotechnische Kontrollmessungen am Felsuntergrund, der auf der Südseite der Anlage Instabilitäten aufweist.
Archäologische Funde: Keramik.
Probenentnahmen: Mörtelproben, C14-Proben (unbearbeitet)
Datierung: typologisch; archäologisch. 12.-14.Jh.; schriftliche Überlieferungen 14. bis 19. Jh.
Archäologie Baselland, Ch. Reding.
Frenkendorf BL, Burgruine Neu Schauenburg
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Details of the chronicle
Municipality
Frenkendorf
Canton
BL
Location
Burgruine Neu Schauenburg
Coordinates
E 2618365, N 1261120
Elevation
590 m
Site reference number
--
Cantonal intervention number
--
New site
--
Sampling
geoarchaeological sediment sample
analyses
14C
Institution
--
Discovery date
--
Surface (m2)
400 m2
Start date
01 April 2020
End date
31 August 2020
Dating method
stratigraphical/typological, 14C, archaeological
Author
--
Publication year
2021
Period
Middle Ages
Site type
settlement (Castle), settlement (single building)
Type of intervention
--
Archaeological finds
ceramic
bones
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Botanical material
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