LK 1032, 2689 940/1283 630. Höhe 395 m.
Datum der Sondierung: 6.-17.11.2017.
Geplante Sondierung (Bauprojekt mit Tiefgarage). Größe der Grabung 4 Schnitte, total 60 m².
Klosterareal.
Das Alterszentrum am Kirchhofplatz liegt in der Schaffhauser Altstadt, nur rund 100 m nördlich der Stadtkirche St. Johann. Für das betreffende Areal steht eine mögliche, partielle Umnutzung mit der Erneuerung einzelner Gebäudeteile (namentlich eines Ersatzbaus aus den 1960er-Jahren) zur Diskussion. Es galt also mittels Sondierungen abzuklären, wieviel archäologische Substanz im Untergrund erhalten ist und mit welchen Kosten bei einer allfälligen Grabung gerechnet werden müsste.
Das Untersuchungsgebiet befindet sich im ältesten Stadtteil Schaffhausens, im Bereich des ehemaligen Benediktinerinnenklosters St. Agnes aus dem 11. Jh. Bisherige kleinflächige Grabungen im näheren Umfeld belegen mehrfache Um- und Ausbauten der Klosterkirche. Die Bebauung und Nutzung des restlichen Klosterareals, welches nach der Reformation als städtisches Spital genutzt wurde, ist dagegen archäologisch kaum erforscht. Um 1824, beim Neubau des Spitals zum heiligen Geist, wurden große Teile des ehemaligen Kreuzgangs und der Konventgebäude abgebrochen, während man die Klosterkirche selbst teilweise in das neue Spitalgebäude integrierte. Einschneidend war zudem ein 1959/60 fertiggestellter Neubau, bei dessen Errichtung in bislang unbekanntem Ausmaß archäologische Strukturen zerstört wurden.
Eine Sondierung im Bereich des ehemaligen Kreuzganges zeigte, dass vielleicht schon bei den Abbrucharbeiten im 19. Jh., spätestens aber beim Neubau 1959/60 großflächig Material abgetragen worden war. Erhalten haben sich hier nur eingetiefte Befunde, so etwa ein Halbkeller mit noch intakt erhaltener Katzenkopfpflästerung. Nach dem Spurenbild zu urteilen, gehörte er nicht zum ursprünglichen Baubestand des Klosters, sondern dürfte ein neuzeitlicher Um-/Erweiterungsbau sein. Ein direkt auf seinem Boden liegendes Tonpfeifenfragment legt die Verwendung des Raums bis zum Abbruch 1824 nahe. In einem zweiten Schnitt südöstlich davon fand sich das 1.2 m breite Fundament eines wohl mehrstöckigen Steinbaus. Dessen Lage und Ausrichtung legen die Vermutung nahe, dass es sich dabei um ein südlich an den Kreuzgang anschließendes, klösterliches Konventgebäude handelt. Da dieses jedoch eine Schüttung aus dem 12./13. Jh. überlagerte, müsste es entsprechend ein späterer Anbau sein. In einem dritten Sondierschnitt wurden die mittelalterlichen Schichten dagegen nicht erreicht, da sie von bis zu 1.5 m mächtigen, modernen Aufschüttungen überdeckt waren.
Die punktuellen Aufschlüsse durch die Sondierungen haben gezeigt, dass im Projektperimeter mit umfangreichen archäologischen Befunden gerechnet werden muss und bei einer allfälligen baulichen Umnutzung zunächst großflächige Grabungen unumgänglich sind. Dabei ist mit zahlreichen neuen, spannenden Erkenntnissen zu den Anfängen der Stadt Schaffhausen, zum Bau und zur Entwicklung des St. Agnesen-Klosters wie auch zur nachreformatorischen Nutzung des Areals zu rechnen.
Archäologische Funde: Gefäßkeramik, Glas, Metall.
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet.
Datierung: archäologisch/historisch. 12./13. Jh. bis Neuzeit
KA SH, K. Schäppi; ProSpect GmbH, V. Homberger.
Schaffhausen SH, Alterszentrum Kirchhofplatz
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Details of the chronicle
Municipality
Schaffhausen
Canton
SH
Location
Alterszentrum Kirchhofplatz
Coordinates
E 2689940, N 1283630
Elevation
395 m
Site reference number
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Cantonal intervention number
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New site
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Sampling
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analyses
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Institution
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Discovery date
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Surface (m2)
60 m2
Start date
06 November 2017
End date
17 November 2017
Dating method
storico, archaeological
Author
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Publication year
2018
Period
Middle Ages, Early Modern period, Late Modern period
Site type
cult/religious (monastery)
Type of intervention
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Archaeological finds
ceramic (container), glass, metal
bones
animal bones (dispersed)
Botanical material
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