LK 1115, Koordinaten der KA SG bekannt.
Datum der Grabung: 14.-19.9.2017.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 99, 2016, 189.
Forschungsgrabung im Rahmen eines Prospektionsprojekts im St. Galler Rheintal. Vier Sondierschnitte zu jeweils 1-3 m². Einzelfunde (Deponierung?).
Im August 2015 hatte ein ehrenamtlicher Sondengänger der KA SG mehrere eisenzeitliche Metallobjekte übergeben, darunter eine Lanzenspitze, eine Schlangenfibel und Fragmente eines Negauer Helms. Eine weitere Lanzenspitze folgte im Frühjahr 2017. Alle Objekte stammen von einem Hügel in der Umgebung von Rüthi. Um die Funde besser einordnen und allfällige weitere Metallfunde bergen zu können, wurden mehrere Sondierschnitte auf der Hügelkuppe angelegt und der ganze Bereich intensiv mit Metalldetektoren abgesucht.
Im Bereich der bisher geborgenen Funde kamen in einem Sondierschnitt von 5 m auf 60 cm weitere Objekte zum Vorschein. Das Fundmaterial umfasst zusätzliche Bronzebleche, die vermutlich zum schon bekannten Helm gehören, verschiedene noch nicht genauer bestimmte Eisenobjekte und Fragmente eines Schälchens der eisenzeitlichen Schnellerkeramik. Überraschend ist die Präsenz einer Bronzenadel direkt unter den eisenzeitlichen Funden. Das mittelbronzezeitliche Stück mit kurzem zylindrischem, gerilltem Kopf ist am Schaft abwechslungsweise umlaufend gerillt und mit umlaufenden Tannenzweigmustern verziert. Die unmittelbare Nähe der Funde weist auf einen Zusammenhang der etwa 1000 Jahre auseinander zu datierenden Objekte hin und zeigt eine lange Kontinuität der Nutzung dieses Platzes. Alle Funde stammen aus einem Bereich direkt unter der Oberfläche bis ca. 50 cm unter dem Humus, eine Stratifizierung war nicht erkennbar. Die Position an einem abschüssigen Hang lässt vermuten, dass sie nicht mehr in der originalen Lage aufgefunden wurden. Der gute Erhaltungszustand schliesst aber eine Verlagerung über eine grössere Distanz aus. Neben diesen Funden waren nur vereinzelt Holzkohle und wenige kalzinierte Tierknochen vorhanden. Alle weiteren Sondierschnitte waren negativ. Die spezielle Zusammensetzung des Fundmaterials und das Fehlen jeglicher Siedlungsreste auf dem Hügel weisen auf einen rituellen Zusammenhang des Fundplatzes hin. Verbranntes Material ist jedoch selten, die Interpretation als Brandopferplatz lässt sich daher weder belegen noch gänzlich ausschliessen.
Archäologische Funde: Metallfunde, Keramik.
Faunistisches Material: wenige kalzinierte Tierknochen.
Probettentnahmen: Holzkohle für C14.
Datierung: archäologisch. Mittelbronzezeit; HaD-LTB.
KA SG, F. Wegmüller und R. Steinhauser.
Rüthi SG
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Details of the chronicle
Municipality
Rüthi (SG)
Canton
SG
Location
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Coordinates
E 2758750, N 1240202
Site reference number
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Cantonal intervention number
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New site
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Sampling
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analyses
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Institution
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Discovery date
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Surface (m2)
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Start date
14 September 2017
End date
19 September 2017
Dating method
archaeological
Author
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Publication year
2018
Period
Iron Age, Bronze Age
Site type
funerary (tomb)
Type of intervention
excavation (research excavation)
Archaeological finds
metal, ceramic
bones
animal bones (dispersed), burnt bones
Botanical material
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