LK 1131, 674 610/229 640. Höhe 393 m.
Datum der Untersuchung: 11.1.2005
Bibliografie zum Bauwerk:
- L. Birchler, Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug 1, 166. Basel 1934
- H.R. Sennhauser, Kirchen und Klöster der Zisterzienserinnen in der Schweiz. In: Zisterzienserbauten in der Schweiz. Neue Forschungsergebnisse zur Archäologie und Kunstgeschichte 1, Frauenklöster. Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege an der ETH Zürich 10,1, 9-56, bes. 35-46. Zürich 1990
- R. Rothkegel, Neue archäologische Untersuchungen am Zisterzienserinnenkloster Frauenthal. Tugium 14, 1998, 67-83.
Geplante Untersuchung (Inventarisation): Kloster.
Frauenthal gehört laut H. R. Sennhauser zur ältesten Gruppe von Zisterzienserinnen-Klöstern in der Schweiz. Es ist wahrscheinlich 1231, jedenfalls vor 1244 gegründet worden. Im Jahr 1997 wurde ein Teil der Westfassade der Konventbauten archäologisch untersucht (Tugium 14, 1998, 77).
Anlässlich der Kunstdenkmäler-Inventarisation wurde im Jahr 2005 die Kellerdecke des Westflügels dendrochronologisch datiert. Soweit dies im teilweise verputzten Kellerraum zu beurteilen war, dürften einige Deckenbalken zum originalen Bau gehören. Die Mittelkurve aller vier beprobten Deckenbalken aus Fichte weist das Endjahr 1285 auf (ohne Rinde). Da die Proben sehr breite Jahrringe aufweisen, ist das Fälldatum vermutlich noch vor 1300 anzusetzen. Es ist möglich, dass der bestehende Westflügel der Klosteranlage erst Jahrzehnte nach der Klostergründung erbaut wurde. Ursprünglich handelte es sich um den so genannten Konversenflügel, der typischerweise vor der Westfassade der Klosterkirche lag, so auch in anderen Zisterzienserinnen-Klöstern. Im Erdgeschoss befanden sich oft Refektorium und Kapitelsaal der Konversen («Laienschwestern»). Der Konversenflügel hatte keinen Zugang zum Kreuzgang, wohl aber aufs Feld und zu den Wirtschaftsbauten im Süden und Westen.
Die Eichenhölzer (ohne Splint) für den Unterzug der Decke wurden einige Jahre nach 1353 gefällt. Der zugehörige Eichenständer hat das Endjahr 1427 (ebenfalls ohne Splint). Wir vermuten daher, dass der Westflügel nach 1440 umgebaut worden ist. Tatsächlich verschwanden die Konversen der Zisterzienserinnen im Spätmittelalter, weshalb den Räumlichkeiten eine andere Nutzung zugekommen sein muss. Heute ist der Erdgeschossraum des Westflügels der Most- und Weinkeller. Laut Inschrift wurde 1635 ein neuer Eingang an der Nordfassade neben der Kirche angelegt, der in den Keller hinabführt. Die Niveaudifferenz von 0.5 m beruht auf einem Geländezuwachs westlich der Kirche während des 18. Jh.
Datierung: dendrochronologisch; inschriftlich; historisch. 13.-17. Jh.
KA ZG, A. Boschetti-Maradi.
Cham ZG, Kloster Frauenthal
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Details of the chronicle
Municipality
Cham
Canton
ZG
Location
Kloster Frauenthal
Coordinates
E 2674610, N 1229640
Elevation
393 m
Site reference number
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Cantonal intervention number
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New site
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Sampling
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analyses
dendrochronology
Institution
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Discovery date
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Surface (m2)
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Start date
11 January 2005
End date
11 January 2005
Dating method
dendrochronological, storico
Author
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Publication year
2006
Period
Middle Ages, Early Modern period, Late Modern period
Site type
cult/religious (monastery)
Type of intervention
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Archaeological finds
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bones
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Botanical material
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