LK 1145, 575 140/209 700. Höhe 429 m.
Datum der Sondierung: März-Mai 2005.
Bibliographie zur Fundstelle: E. Gross, Vinelz-Ländti. Grabung 1979. Die neolithischen und spätbronzezeitlichen Ufersiedlungen Bern 1986.
Geplante Tauchgrabung (Renaturierung). Grabungsfläche etwa 1300 m².
Siedlung.

Die spätbronzezeitlichen Siedlungsreste von Vinelz wurden 1979 beim Bau eines Leitungsgrabens entdeckt. Die kurzen Tauchsodierungen im Seebereich (durch die Tauchequipe der Stadt Zürich) zeigten schon damals, dass sich das spätbronzezeitliche Pfahlfeld im See fortsetzt. In Zusammenhang mit den geplanten Renaturierungsmassnahmen der Gemeinde Vinelz im Bereich der Ländtiwiese wurde das vor der Ufermauer gelegene Pfahlfeld 2005 dokumentiert und beprobt.
Das umfangreiche Fundmaterial umfasst über 6500 Keramikscherben (114 kg) und 120 Metallobjekte. Zu den Nadeln, Ringen und Angelhaken aus Bronze kommt ein Lappenbeil hinzu. Unter den weiteren Kleinfunden ist eine nur teilweise erhaltene menschliche Schädelkalotte von Bedeutung.
Die dendrochronologische Auswertung der 235 Pfähle erbrachte noch kein Ergebnis, da es sich durchwegs um jahrringarme Eichen handelt; die Untersuchung ist aber noch nicht abgeschlossen. Auf dem Pfahlplan (Abb. 13) zeichnet sich eine Palisade von knapp 50 m Länge sowie fünf Gebäude von 4-5 m Breite und einer Länge von mindestens 9 m ab. Sie setzen sich zumindest teilweise unter den Uferaufschüttungen fort.

Anthropologisches Material: Schädelkalotte.
Faunistisches Material: Speiseabfälle.
Probenentnahme: Botanikprobe aus Pfahltrichter.
Datierung: archäologisch. HaB2/HaB3, etwa 950-850 v.Chr. Aus der Grabung 1979 liegt eine Dendrodatum (Splint) um 920 v. Chr. vor.
ADB, Abteilung Ur- und Frühgeschichte.