LK 1069, 2644 190/1 261 454. Höhe 364 m. Datum der Grabung: 26.7.-8.8.2021. Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 98, 2015, 185. Geplante Ausgrabung mit Freiwilligen (Feldkurs). Grösse der Grabung ca. 50 m². Bronzezeitliche Siedlung. Römischer Weg.

Die Reste der mittelbronzezeitlichen Siedlung Frick Hübeli, südöstlich der Gemeinde auf einem Geländerücken gelegen, wurden in den Jahren 1998 (Fic.98.1) und 2014 (Fic.014.1) bei Bauarbeiten entdeckt und ausgegraben. Die 2021 untersuchte Parzelle (Parz. 1196) liegt zwischen den beiden Ausgrabungen. Zurzeit wird sie landwirtschaftlich genutzt. Der nördliche Teil liegt jedoch in der Bauzone und dürfte mittelfristig ebenfalls überbaut werden. Deshalb wurde das Gebiet im Sommer 2021 in einer Sondiergrabung mit Freiwilligen (Feldkurs) untersucht und geophysikalisch prospektiert.
Die bronzezeitliche Kulturschicht wurde dabei nur randlich im Nordosten der Grabungsfläche angeschnitten. Sie lagerte sich hier in einer Senke ab. Ihre Fortsetzung gegen Osten wurde bereits während der Arbeiten 1998 dokumentiert. Die Kulturschicht zeichnet sich, wie bereits 1998 und 2014 beobachtet, durch eine grosse Funddichte und eine relativ gute Erhaltung aus. Die Keramik ist mit dem Fundmaterial der beiden Kampagnen 1998 und 2014 gut vergleichbar und lässt sich in die Mittelbronzezeit datieren. Jünger ist ein gegen 2 m breiter und ca. 80 cm tiefer, mit Kies verfüllter Graben. Dabei handelt es sich um den Kieskoffer eines von Nordwesten nach Südosten verlaufenden Weges. Aus der Grabenverfüllung konnte kaum chronologisch aussagekräftiges Fundmaterial geborgen werden. Allerdings wird der Kies von einer seitlich eingeschwemmten römischen Kulturschicht abgedeckt, so dass eine römische Datierung wahrscheinlich ist. Damit wäre der Befund mit einer bereits im Jahr 2005 nur 110 m hangabwärts in nordwestlicher Richtung dokumentierten und ebenfalls in die römische Kaiserzeit datierten Wegtrasse (Fic.005.1) in Verbindung zu bringen.
Die archäologischen Schichten waren von einem etwa 50 cm mächtigen Hangkolluvium abgedeckt, in dem sich vereinzelt prähistorische Keramikstückchen fanden. Dank dem Feldkurs kann nun die Ausdehnung der bronzezeitlichen Siedlung gegen Südosten eingegrenzt werden. Der unerwartete Nachweis eines römischen Weges ermöglicht einen Einblick in die Erschliessung der Landschaft im Umfeld der römischen Siedlung von Frick.

Archäologische Funde: Prähistorische Gefässkeramik, wenig römische Baukeramik, Eisenobjekt. Faunistisches Material: Tierknochen, unbestimmt. Probenentnahmen: Mikromorphologische Proben, C14-Proben. Datierung: archäologisch. Mittlere Bronzezeit und römische Kaiserzeit. KAAG, B. Höpfer, P. Koch und C. Maise.