LK 1131, 681 690/224 625. Höhe 425 m.
Datum der Grabung: Juli/August 2014.
Bibliografie zur Fundstelle: R. Rothkegel, Die Befestigungen der Stadt Zug im ausgehenden Mittelalter: von (Leitungs)gräben und (Stadt)mauern. Tugium 8, 1992, 111-135; R. Rothkegel, Die Stadt Zug und ihre Mauern. Ausgewählte Aspekte und Neuigkeiten. Tugium 16, 2000, 135-151; A. Boschetti-Maradi, Das Neutor und die Neugasse in Zug - ein Ausgangspunkt der Stadterweiterung von 1478. Tugium 21, 2005, 75-95; Tugium 29, 2013, 58.
Geplante Notgrabung (Umgestaltung und Werkleitungsbau). Grösse der Grabung 140 m². Siedlung.

Bei den Arbeiten wurde unter anderem zwischen den Häusern Zeughausgasse 1 und 2 ein Teil der Stadtmauer zwischen Baarertor und Geissweidturm freigelegt. An der nördlichen Außenseite erstreckte sich einst der Stadtgraben. Die angetroffene Lage der Mauer entspricht derjenigen auf dem Landtwing-Plan 1770/71. Die sehr gut erhaltene Stadtmauer war im Fundament gut 2,3 m und im ehemals aufgehenden Bestand knapp 2 m mächtig. Sie war mehrheitlich aus Lesesteinen mit einem hellbeigen, sehr harten Mörtel gefügt. Ihr Charakter entspricht demjenigen des 2004 in der Neugasse untersuchten Fundaments des Neu- oder Baarertors. Damit erhärtet sich die Hypothese, dass der Ringmauerabschnitt zwischen Neu- oder Baarertor und Geissweidturm noch zur ersten Bauphase der Stadterweiterung gehört, die gemäß Schriftquellen ins Jahr 1478 zu datieren ist. Ein weiteres Indiz für die Frühdatierung ist die Grundrissform des Geissweidturmes, die von der Form der erst in den 1520er-Jahren errichteten, heute noch stehenden Zylindertürme abwich.

Datierung: historisch. 1478.
ADA ZG, A. Boschetti-Maradi und E. Jans.