LK 1131, 681650/224500. Höhe 425 m.
Datum der Grabung: Juni/Juli 2006.
Bibliographie zur Fundstelle: L. Birchler, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug. 2, Die Kunstdenkmäler von Zug-Stadt, 24. Basel 1935; R. Rothkegel, Die Stadt Zug und ihre Mauern. Tugium 16, 2000, 135-151.
Geplante Notgrabung (Leitungs- und Strassensanierung). Größe der Grabung ca. 2500 m².
Siedlung.

Die Grabenstrasse verläuft östlich, bergseitig der Zuger Altstadt im ehemaligen Stadtgraben. Bei der Sanierung der Grabenstrasse wurden in mehreren Leitungsgräben Reste der mittelalterlichen Befestigung erfasst. Dabei zeigt sich folgende Anlage und Bauabfolge: Wenig tiefer und rund 15 m breiter Graben außerhalb der ältesten Ringmauer (13. Jh.). Die Sohle liegt etwa 2.5 m unter dem heutigen Strassenbelag. Im Abstand von 19 m und parallel zur ältesten Ringmauer wurde eine nur 1 m dicke Zwingermauer errichtet. An ihrer Innenseite entlang des älteren Grabens verlief ein gut 3 m breiter Rondenweg mit Stützmauer. Vor der Zwingermauer war ein 10 m breiter und nur knapp 2 m tiefer zweiter Graben mit Grabengegenmauer an der Außenseite angelegt. Diese Verstärkung der Stadtbefestigung ist ins 14. Jh. zu datieren. Eine vergleichbare Anlage findet sich in Sursee LU. Im äußeren Stadtgraben im Bereich Kirchenstrasse-Kolinplatz lagerte sich vermutlich bei Hochwassern Geschiebe des Burgbaches ab. Die Ringmauer der Stadterweiterung schloss ab 1518/19 an die Zwingermauer an. Sie überquerte mit einer parallel an der Innenseite verlaufenden Stützmauer den äußeren Stadtgraben. 1835 wurde der Graben zugeschüttet und die Ringmauer geschleift. Anschließend wurde über dem ehemaligen Graben die Grabenstrasse angelegt.

Probenentnahmen: geoarchäologische Proben.
Datierung: archäologisch. 14. Jh.; 1830er-Jahre.
KA ZG, A. Boschetti-Maradi.