LK 1032, 707 287/278 970. Höhe 402 m.
Datum der Grabung: 27.7.-29.10.2009.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 92, 2009, 298 (mit älterer Literatur).
Geplante Notgrabung (Bauland). Grösse der Grabung ca. 55 m². Römischer Vicus. Mittelalterlicher Dorfkern.
Die in der Bauzone liegende Parzelle befindet sich ungefähr in der Flucht der römischen Brücke von Untereschenz zur Insel Werd. Zur Abklärung der Schichterhaltung wurde im Süden und im Norden jeweils ein Feld in der Grösse von 30 und 25 m² ausgegraben. Das nördliche Feld liegt auf einem leichten Geländerücken. Die römische Schichtfolge zeigte einen Baugrund aus organischem Material, darüber mehrere Lehmböden mit ascheverschmutzen Gehhorizonten. Eine erste Beurteilung des Fundmaterials weist das Paket ins 1. Jh. n. Chr. Darüber befanden sich faustgrosse Kiesel, die als Fundamentierung eines Mörtelbodens dienten, auf dem sich eine verkippte Wand aus Lehm-Fachwerk erhalten hatte. Diese Befunde zeigen, dass die untersuchte Fläche innerhalb eines römischen Gebäudes liegt, dessen Grundriss unbekannt bleibt. Im Osten wurden noch die Fundamente zweier Mauerfluchten eines mittelalterlichen oder neuzeitlichen Gebäudes erfasst, mit einer Steinrollierung als zugehörigem Aussenniveau. Die Mauerreste gehören zu einem Bau im Dorfkern von Eschenz, der in Plänen aus dem 18. Jh. eingetragen ist.
Im Gegensatz zur Trockenbodenerhaltung im nördlichen wurden im südlichen Feld im feuchten Boden konservierte Hölzer erfasst. Über dem anstehenden Sand fand sich eine Trocknungsschicht aus Holzabfällen, zwischen denen augusteische Keramik lag; ferner wurden hier mehrere Holzartefakte geborgen. Auf diesen ersten Horizont war später eine Lage mit Ästen eingebracht worden. Ein Holzrost darüber diente in einer folgenden Phase als Substruktion eines Gebäudelehmbodens (Abb. 23), dessen Ausdehnung ebenfalls nicht bekannt ist. Am Ostrand des Feldes war die gesamte Stratigrafie von einer den geschilderten Baumassnahmen entsprechenden Abfolge von Kanälen und Gräben begrenzt.
Archäologische Funde: Keramik, Metall, Glas, Funde aus organischem Material (Holz, Leder), Ziegel etc.
Faunistisches Material: Tierknochen und Mollusken, unbearbeitet.
Probenentnahmen: Schlämmproben; Sedimentproben; Dendround Holzartenproben; Mörtelproben.
Datierung: archäologisch; historisch; dendrochronologisch. 1./2. Jh. n. Chr.; Mittelalter/Neuzeit.
Amt für Archäologie TG.
Lehmboden. Im Vordergrund sind Kanäle zu erkennen. Foto AA TG, Th. Kaiser.
Eschenz TG, Untereschenz, Parz. 1085
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Eschenz
Kanton
TG
Ort
Untereschenz, Parz. 1085
Koordinaten
E 2707287, N 1278970
Höhe
402 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Archäobiologische Schlämmproben, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
Dendrochronologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
55 m2
Datum Beginn
27 Juli 2009
Datum Ende
29 Oktober 2009
Datierungsmethoden
Dendrochronologisch, Historisch, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2010
Epoche
Römisches Reich, Mittelalter, (Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch
Art der Fundstelle
Siedlung, Siedlung (Dorf/Weiler)
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik, Metall, Glas, organisches Material (Holzobjekt), organisches Material (Kleidungsbestandteil)
Knochen
vereinzelte tierische Knochen, Andere
Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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