LK 1067, 2611970/1257330. Höhe 316 m.
Datum der Grabung: Juli 2018.
Bibliografie zur Fundstelle: JbSGU 49, 1962, 53; JbSGUF 56, 1971, 202; 77, 1994, 189; Archäologie Baselland, Jahresbericht 2016, 49-52.
Geplante Notgrabung (Bau eines Doppeleinfamilienhauses). Größe der Grabung: 240 m²
Siedlung (villa).

Im Zentrum von Aesch waren im Jahr 1960 Fundamentreste zum Vorschein gekommen, die sich bald als Grundmauern eines römischen Gebäudes herausstellten. Die darauf eingeleitete Ausgrabung förderte einen unvollständigen Gebäudegrundriss mit mehreren Räumen zutage. Von den angeschnittenen Zimmern waren drei beheizt, wie die Reste einer Hypokaustanlage zeigten. In den folgenden Jahrzehnten wurden um die Fundstelle immer wieder kleinere und größere Bauprojekte ausgeführt. Mit Ausnahme eines Töpferofens und einer Feuerstelle südwestlich des bereits bekannten Gebäudes wurden dabei keine weiteren römischen Strukturen entdeckt, auch keine Mauern. Der bevorstehende Hausbau rund 25 m südlich des bekannten römischen Gebäudes löste 2018 zunächst eine Aushubbegleitung aus, bei der als erstes - nebst neuzeitlichen Abfallgruben - eine in der gesamten Ausdehnung der Baugrube sichtbare, aber nicht sehr ausgeprägte Schuttschicht, bestehend aus römischen Ziegeln und Kalkbruchsteinen, festgestellt wurde. Die darauf durchgeführte Notgrabung zeigte, dass sich unter der Schuttschicht einige wenige in die Römerzeit datierbare Eintiefungen (Gruben/Pfostengruben) befanden. Die darin gefundene Keramik ließ sich fast ausnahmslos ins 3./4. Jh. datieren, was zeitlich zum Material aus der Grabung von 1960 passt. Einige wenige prähistorische Funde weisen auf eine frühere Besiedlung des Ortes hin. Das Areal südlich des bekannten Gebäudes könnte man sich - auch in Anbetracht des früher gefundenen Töpferofens - als locker mit einzelnen Holzbauten bestanden vorstellen, die teilweise gewerblich genutzt wurden. Da auch hier keine Mauern festgestellt wurden, zeichnet sich immer mehr ab, dass wir es mit einem isolierten Gebäude zu tun haben - vielleicht eine Herberge an der vermuteten, aber bisher noch nicht nachgewiesenen Römerstraße entlang der Birs.

Archäologische Funde: Gefäßkeramik, Metall, Glas, Baukeramik.
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet.
Probenentnahmen: C14, in Bearbeitung; Erdproben, in Bearbeitung.
Datierung: archäologisch. Prähistorisch (?); 3./4. Jh. n.Chr.
Archäologie Baselland, J. von Wartburg.