LK 1068, 624 075/258 530.
Höhe 335 m.
Datum der Grabung: April-Juni 2014.
Bibliografie zur Fundstelle: R. Marti, Zwischen Römerzeit und Mittelalter. Forschungen zur frühmittelalterlichen Siedlungsgeschichte der Nordwestschweiz (4.-10. Jahrhundert). Archäologie und Museum 41 A, bes. 271-276; B, 126-157, Taf. 104-178. Liestal 2000; JbSGUF 84, 2001, 265.
Geplante Notgrabung (Bau eines Einfamilienhauses).
Grösse der Grabung 175 m²
Ländliche Siedlung.
Das 2014 untersuchte Areal befindet sich mitten in der bekannten, von der Römerzeit bis um 1200 belegten Siedlung Bettenach, am Hangfuss zwischen der bisher grössten Grabungsfläche, jener der Jahre 1985-1992, und einem bereits 1935 entdeckten, offenbar römischen Steingebäude. Die Grabung 2014 förderte vor allem Siedlungsspuren des Früh- und Hochmittelalters zu Tage. Dutzende Pfostengruben sowie zwei schmale Balkengräben weisen auf ebenerdige Holzbauten hin. Vier Grubenhäuser datieren gemäss einer ersten Sichtung des Fundmaterials in die 2. H. 6. Jh., um 600, ins 9./10. Jh. und um 1100. Bemerkenswert sind Spuren eines hochmittelalterlichen Steinbaus, der das Grubenhaus des 9./10. Jh. überlagerte. In den letzten erhaltenen Steinlagen des aufgehenden Mauerwerks zeichnete sich ein nachträglich durch die Mauer geschlagener Rest eines stark brandgeröteten Kanals ab, der eine Feuerstelle innerhalb des Steinbaus mit dem Wohnraum eines zu vermutenden, direkt angrenzenden hölzernen Gebäudetrakts verband. Letzterer, ganz am Grabungsrand gelegen, liess sich aufgrund der Situation und diverser Störungen archäologisch bisher nicht einwandfrei nachweisen. Westlich davon zeugen gleich orientierte Schwellbalkengräben jedoch von weiteren Anbauten in Holz. Im Umfeld des brandgeröteten Kanals fanden sich auffällig viele Bruchstücke römischer Suspensura-Platten. Fragmente mehrerer napfförmiger Keramikgefässe sind mit grosser Wahrscheinlichkeit als Reste von Ofenkacheln zu interpretieren. Der Befund deutet demnach auf einen Hinterlader-Kachelofen hin, der gemäss der Typologie der Keramik noch klar ins 10. Jh. datiert. Ähnliche, schon damals als Ofenkacheln interpretierte Gefässe waren bereits in Grubenhausverfüllungen der Grabungen 1985-1992 zum Vorschein gekommen (Marti 2000 B, Taf. 154,64; 166,20; 167,32). Der neue Befund unterstreicht damit einmal mehr die hohe Siedlungsdichte und die ausserordentliche Bedeutung des Fundplatzes.
Archäologische Funde: Gefässkeramik, Baukeramik, Metall (u.a. Münzen, Schlüssel, vergoldeter Beschlag), Glas, Bein (u.a. Webgerät).
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet.
Probenentnahmen: Erdproben, C14 (unbearbeitet), Mörtelprobe.
Datierung: archäologisch. Römische Zeit (Streufunde); Früh- und Hochmittelalter.
Archäologie Baselland, R. Marti und J. von Wartburg.
Lausen BL, Gartenweg
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Lausen
Kanton
BL
Ort
Gartenweg
Koordinaten
E 2624075, N 1258530
Höhe
335 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
175 m2
Datum Beginn
01 April 2014
Datum Ende
30 Juni 2014
Datierungsmethoden
14C
Autor*in
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Publikationsjahr
2015
Epoche
Mittelalter, Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik (Gefäss), Keramik (architektonisches Element), Metall (Münze(n)/Medaillen), Metall (Werkzeug), Metall (architektonisches Element), Glas (Gefäss), organisches Material (Werkzeug)
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
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