LK 1135, 758 493/221 073. Höhe 477-480 m.
Datum der Notgrabung: Februar-April 2010.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 91, 2008, 188; 92, 2009, 286f.; 93, 2010, 234f.
Geplante Notgrabung (Bau eines Einfamilienhauses). Grösse der Grabung ca. 160 m². Siedlung.
Die Ergebnisse der während der letzten sieben Jahre im nördlichen Gemeindegebiet von Triesen durchgeführten Notgrabungen erlauben es uns, ein immer detaillierteres Bild der Geschehnisse an diesem Ort zu zeichnen. Von Februar bis April 2010 wurde von der Landesarchäologie in Zusammenhang mit einem privaten Neubauprojekt an der Fürst Johann Strasse in Triesen eine weitere archäologische Notgrabung durchgeführt. Wie schon bei früheren Untersuchungen wurden auf der ersten von der Rheinebene ansteigenden sanften Anhöhe mehrere urgeschichtliche Rüfeabgänge des nahegelegenen Erlenbaches nachgewiesen. Zum Schutz eines eisenzeitlichen Gebäudes gegen die unberechenbare Kraft des Wassers errichteten die Bewohner in der Hallstattzeit (8.-6. Jh. v. Chr.) eine Mauer. Möglicherweise diente eine lose in den Hang eingebrachte Schotterschicht der Drainage des Platzes. Vom hallstattzeitlichen Holzhaus wurden nur jene Teile freigelegt, welche sich innerhalb des Baustellenperimeters befanden. Eine Steinsetzung diente vermutlich als Auflager für einen Schwellenkranz. Im Inneren des Hauses befand sich eine 1.2 × 1 m grosse Feuerstelle (Abb. 10). Rüfeschutt trennte den eisenzeitlichen Befund vom spätbronzezeitlichen Gehhorizont (13./12. Jh. v. Chr.). Sowohl in den Murenabgängen, die das Gebäude überdeckten, wie auch im tiefer liegenden Schotter fanden sich umgelagerte Spuren der spätbronzezeitlichen Siedlungstätigkeit, darunter Scherben der Laugen-Melaun-Keramik. Dies verweist auf Unwetter, welche die damaligen Siedler mehrmals zwangen, den Platz zu verlassen.
Archäologische Kleinfunde: Münze (1947), Keramik, Metallobjekte, Hüttenlehm, Hitzesteine.
Probenentnahmen: Holzkohle für C14 und Holzarten-Bestimmung; archäobotanische Proben (unbestimmt).
Faunistisches Material: Tierknochen und Mollusken, beide unbestimmt.
Datierung: archäologisch. Spätbronzezeit; Hallstattzeit; La Ténezeit; Neuzeit. - C14. ETH-40070, 2465士30 BP, 760-520 v. Chr (1 sigma); ETH-40071, 2480士30 BP, 760-530 (1 sigma); ETH-40073, 2415 ± 30 BP, 530-400 v. Chr. (1 sigma); ETH-40074, 2475 ± 30 BP, 760-520 v. Chr. (1 sigma); ETH-40075, 3000士30 BP, 1310-1130 v. Chr. (1 sigma)
Landesarchäologie, Hochbauamt Fürstentum Liechtenstein, U. Mayr.
Triesen FL, Fürst Johann Strasse
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Triesen
Kanton
fl
Ort
Fürst Johann Strasse
Koordinaten
E 2758493, N 1221073
Höhe
477 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Botanische Reste
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
160 m2
Datum Beginn
01 Februar 2010
Datum Ende
30 April 2010
Datierungsmethoden
14C, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2011
Epoche
Eisenzeit, Bronzezeit
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Metall (Münze(n)/Medaillen), Keramik, Metall (Werkzeug), organisches Material (architektonisches Element), Stein (Werkzeug)
Knochen
vereinzelte tierische Knochen, Andere
Botanische Funde
Holz/Holzkohle, Andere
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