LK 1135, 758 467/221 011. Höhe 476-479 m.
Datum der Notgrabung: Juli-September 2009
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 91, 2008, 188; 92, 2009, 286 f.
Geplante Notgrabung (Einfamilienhausbau). Größe der Grabung ca. 140 m²
Siedlung.

Im Vorfeld des Neubaus eines Einfamilienhauses führte die Landesarchäologie in Triesen im Bereich der bekannten spätbronze- und eisenzeitlichen Fundstellen eine weitere Notgrabung durch. In der Deckschicht kamen neuzeitliche Metallobjekte zum Vorschein. Nur wenig darunter wurde ein insgesamt ca. 1 m mächtiges Schichtpaket der frühen Eisenzeit (8.-5. Jh. v. Chr.) festgestellt. Es setzte sich aus verschiedenen Gehniveaus und Gruben zusammen und verlief im Bereich einer alten Terrassenkante. Entlang dieser zeigten sich Steinpackungen, deren Funktion nicht geklärt ist (Festigung, Planierung?). Darin kam das Fußstück einer Sanguisuga-, Drago- oder Schlangenfibel (Abb. 17, oben) zum Vorschein, in welches als Zierelement ein Stück weiß verfärbte Koralle eingesetzt war. In der gleichen Schicht wurde auch Bernstein gefunden.
Darunter waren mächtige Rüfeschichten vorhanden, die zum Teil große verkohlte Hölzer, Keramikfragmente, Tierknochen und verziegelte Lehmbrocken enthielten. Sie lassen den Schluss zu, dass während eines Unwetters mindestens ein Haus, das weiter oben am Hang stand, von Schlamm- und Geröllmassen hangabwärts gerissen und zugedeckt wurde. Eine erste Sichtung der Funde macht eine Datierung dieser Ereignisse in die ausgehende Spätbronzezeit wahrscheinlich. Zuunterst, auf Höhe der Aushubsohle, wurde noch ein spätbronzezeitliches Gehniveau dokumentiert, das nur wenig älter als die vermutete Unwetterkatastrophe datiert (ETH38918)

Archäologische Kleinfunde: Keramik, Metall-Objekte, Hüttenlehm, Hitzesteine, Glas oder Bernstein.
Probenentnahmen: Holzkohle für C14 und Holzarten-Bestimmung; archäobotanische Proben, noch nicht bestimmt.
Faunistisches Material: Tierknochen und Mollusken, noch nicht bestimmt.
Datierung: archäologisch. Spätbronzezeit; Hallstattzeit; Neuzeit. C14: ETH-38914: 2470 ± 35 BP (760-510 v. Chr.); ETH-38915: 2450 ± 35 BP (750-410 v. Chr.); ETH-38917: 2450 ± 35 BP (750-410 v. Chr.); ETH-38918: 2885 ± 35 BP (1120-1010 v. Chr.); alle Proben 1 sigma-Werte.
Landesarchäologie, Hochbauamt FL, U. Mayr.