LK 1195, 2753 390/1 189 242. Höhe 583.6 m.
Datum der Grabung: 21.6.-30.6.2022
Bibliografie zur Fundstelle: Seifert, M. (1997) Domat/Ems, Crestas, Ur- und frühgeschichtliche Siedlungsreste (En Streia Nr. 4, Via Nova Nr. 87, Parzelle 545, Erschliessungsstrasse Crestas, Parzelle 535). Jahresberichte des Archäologischen Dienstes Graubünden und der Denkmalpflege Graubünden 1997, 28-35.
Geplante Notgrabung (Neubau Unterstand). Grösse der Grabung ca. 44 m².
Siedlung.

Im Zuge eines Bauvorhabens in der Flur Crestas in Domat/Ems begleitete der Archäologische Dienst Graubünden die Aushubarbeiten und setzte eine Flächengrabung an. Das betroffene Grundstück liegt im Randbereich einer bekannten spätbronzezeitlichen bzw. spätrömisch/frühmittelalterlichen Siedlung. Die Grabung 2022 grenzt direkt an eine bereits 1997 untersuchte Fläche, in welcher sich Siedlungsspuren aus dem 11./10. Jh. v. Chr. fanden. Die damals gefassten Strukturen konnten in der diesjährigen Kampagne weiterverfolgt werden.
Bei den freigelegten Strukturen handelt es sich hauptsächlich um eine Nord-Süd ausgerichtete Hüttenlehmkonzentration mit klarer Begrenzung. Die ein- bis zweilagige Ablagerung misst ca. 1.2-1.4 m in der Breite und mindestens 4.7 m in der Länge. Die verbrannten Hüttenlehmfragmente weisen Holzabdrücke von Brettern oder Balken und Rundhölzern auf. Die Struktur weist möglicherweise auf einen ehemaligen Blockbau hin, der einplaniert wurde. Die wenigen Funde, darunter ein Laugen-Melaun-Gefäss, bestätigen die Datierung des Siedlungsareals ins 11./10. Jh. v. Chr. Weitere Befunde sind drei Pfostenlöcher, u. a. mit Steinverkeilung, die in das bronzezeitliche Niveau eintiefen. Möglicherweise gehören sie zu den spätrömisch/frühmittelalterlichen Pfostengruben, die im Süden der Grabung 1997 freigelegt wurden. Aufgrund fehlender Funde ist ihre Datierung jedoch unklar.

Archäologische Funde: Keramik (Gefässe), Hüttenlehmfragmente.
Faunistisches Material: Tierknochen.
Probenentnahmen: C14-Proben.
Datierung: archäologisch. Spätbronzezeit, 11./10. Jh. v. Chr.
AD GR, M. Casaulta.