LK 1147, 2603830 / 1207089. Höhe 527 m. Datum der Grabung: 7.10.-1.11.2019.
Bibliografie zur Fundstelle: F. Nussbaum, Über die geologische Beschaffenheit der Silexfundstelle «Moosbühl» bei Moosseedorf. Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Bern 1924, 76-80; H. Schwab, Moosbühl. Rettungsgrabungen 1960. JbBHM 49/50, 1969/70, 189-197; M. Cornelissen, Moosseedorf, Moosbühl 2. Sondierungen in der altsteinzeitlichen Fundstelle. ArchBE 2020 (im Druck).
Geplante Sondierung (Abklärung Erhaltungszustand). Grösse der Grabung ca. 10 m². Siedlung.
Im Oktober 2019 führte der Archäologische Dienst des Kantons Bern auf einem sanften Hügel in Moosseedorf eine einmonatige Sondierkampagne durch. Ziel war es, die Lokalisierung der Fundstelle Moosbühl 2 zu verifizieren und ihre Erhaltung zu prüfen. Es wurden acht Sondierungen angelegt, die 3 × 1 m respektive 1 × 1 m maßen (insgesamt 10 m²). Das Sediment wurde mit Rücksicht auf die Stratigrafie in 5 cm-Abstichen abgebaut, gesiebt und geschlämmt (3 mm Maschenweite). Die Funde sind inventarisiert.
Das späteiszeitliche Fundmaterial besteht aus 770 geschlagenen Steinartefakten. Davon sind 44 Stücke retuschiert (5,7 %). Es wurden 26 Werkzeuge oder -fragmente geborgen (3,8 %). Wie in Moosbühl 1 bestimmen die 19 Rückenmesser (und -fragmente) das Werkzeugspektrum, darunter hat es ein Viereckrückenmesserchen. Der Gerätekomplex beinhaltet u.a. auch einen Bohrer, einen Kratzer auf einem Rückenmesser und einen Doppelkratzer auf einer gekerbten Kernkantenklinge sowie ein kombiniertes Gerät (Rückenmesser/Bohrer) und möglicherweise die Spitze eines Langbohrers. Zwei kleine Keramikscherben dürften in die spätere Urgeschichte datieren.
Das Ensemble lässt sich typologisch dem Jüngeren Magdalénien zuordnen und datiert wohl ins Aegelsee-Oscillation/Alleröd (Gl-1d bis Gl-1a). Das Fundmaterial ist in einem guten Zustand, kaum verrollt, und nur einzelne Stücke sind patiniert. Ein Teil der Funde weist Hitzeeinwirkung auf. Ein grosser Teil der Funde wurde in den beiden Pflughorizonten aufgefunden. In sechs der acht Sondierungen konnten aber insgesamt 64 Artefakte aus den wahrscheinlich glazialen Schichten geborgen werden.
Die Sondierungen zeigen, dass sich auf dieser Kuppe in der Tat eine Fundstelle aus dem Jüngeren Magdalénien befindet. Diese ist zwar zumindest teilweise aufgepflügt worden, das Fundmaterial ist aber in einem guten Zustand und wurde wenig verlagert. Es ist zu erwarten, dass weitere Funde und möglicherweise sogar Befunde noch in situ vorhanden sind.
Archäologische Funde: Silex, Keramik.
Faunistisches Material: unbearbeitete Tierknochen.
Probenentnahmen: Holzkohle für C14-Analysen, Botanik.
Datierung: archäologisch. Jüngeres Magdalénien.
A D B, M. Cornelissen.
Moosseedorf BE, Moosbühl 2
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Moosseedorf
Kanton
BE
Ort
Moosbühl 2
Koordinaten
E 2603830, N 1207089
Höhe
527 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Botanische Reste
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
10 m2
Datum Beginn
07 Oktober 2019
Datum Ende
01 November 2019
Datierungsmethoden
14C, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2020
Epoche
Altsteinzeit/Paläolithikum, Mittelsteinzeit/Mesolithikum
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
Stein (Werkzeug), Keramik
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
Holz/Holzkohle, Andere
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