LK 1166, 601 825/196 470. Höhe 562 m.
Datum der Grabung: 5.5.-7.8.2014.
Bibliografie zur Fundstelle: R. Bacher, Köniz, Chly-Wabere. Luftaufnahme 1998, Notdokumentation 2000, Sondierungen 2003: römischer Gutshof. AKBE 6A, 2005, 212-222; M. Ramstein, Köniz, Chlywabere. Bronzezeitliche Siedlungen, eisenzeitliche Gräber und ein römischer Gutshof. Arch BE 2014, 79-80; Y. Mamin, Köniz, Chlywabere. Bronzezeitliche Siedlungsreste und ein römisches Ökonomiegebäude. Arch BE 2015 (in Vorbereitung).
Geplante Testgrabung (Überbauung). Grösse der Grabung 180 m². Siedlung. Gutshof.
Im Hinblick auf die geplante Überbauung der Freiflächen südlich von Wabern wurden 2012 und 2013 verschiedene Sondierungskampagnen und eine Testgrabung durchgeführt. Mit einer zweiten Testgrabung sollte 2014 der Erhaltungszustand archäologischer Schichten im Bereich der pars rustica des bekannten römischen Gutshofes geklärt werden.
Im Bereich der 2014 untersuchten Fläche lagen unter einem vorrömischen Humus mehrere Pfostengruben, eine Grube mit Abbruchschutt eines Kuppelofens und eine Fundschicht aus der Spätbronzezeit. Eine Serie C14-Daten weist ins 15.-13. Jh. v.Chr. Dazu passt das Keramikensemble; es enthält Elemente der typologischen Stufe BzD. Ein weiteres C14-Datum aus einer Pfostengrube deutet auf eine spätere Siedlungsphase im 9. Jh. v.Chr.
2012 waren die nördliche Umfassungsmauer der pars rustica und potentielle Gebäudestandorte lokalisiert worden. Die Testfläche 2014 erfasste sowohl die Umfassungsmauer als auch Teile eines Ökonomiegebäudes. Die Befunde lagen direkt unter dem modernen Pflughorizont. Von der Umfassungsmauer waren nur die untersten Lagen der Rollierung erhalten. Stratifiziertes, datierendes Fundmaterial aus deren Bauzeit fehlte. Im 2. Jh. brach man die Umfassungsmauer im Großteil der Grabungsfläche ab und errichtete auf derselben Flucht ein Gebäude. Mit der Testgrabung wurde ein Raum komplett erfasst. Das Gebäude setzt sich aber nach Süden und Osten fort. In der Ostmauer des vollständig freigelegten Raumes zeichnete sich ein rund 3 m breiter Eingang ab, vor dem eine bis zu 70 cm starke, kompakte Steinrampe angeschüttet worden war. Dies, gepaart mit der Lage an der Umfassungsmauer, deutet auf eine Interpretation als Ökonomiebau. Der Raum wurde im Inneren mit einer mindestens 20 cm starken Planie aus Abbruchschutt aufgehöht. Ausserhalb der Umfassungsmauer lag ein etwa 60 cm breiter Graben. Es könnte sich um einen Grenz-/Drainagegraben zwischen Feldern handeln. Vielleicht gibt dies einen Hinweis auf eine Tür in der Umfassungsmauer neben dem Gebäude.
Der Hauptteil des römischen Fundmaterials stammt aus der Abbruchschicht im komplett ausgegrabenen Raum. Es handelt sich um wenige Dachziegelfragmente, Scherben von Tisch- und Kochkeramik sowie Glasflaschen. Das reichhaltige Ensemble muss aus einem Wohnbereich stammen; es datiert typologisch in die 2. H. 2. Jh. Eine Silbermünze aus dem 4. Jh. deutet auf eine Begehung des Areals bis in spätantike Zeit hin.
Archäologische Funde: Keramik, Baukeramik, Glas, Eisen, Buntmetall, Münzen, unbearbeitete Tierknochen.
Probenentnahmen: C14, Makroproben.
Datierung: archäologisch; C14. Mittel-/Spätbronzezeit; Römische Zeit.
A D B, R. Gubler.
Köniz BE, Chlywabere
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Köniz
Kanton
BE
Ort
Chlywabere
Koordinaten
E 2601825, N 1196470
Höhe
562 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Botanische Reste
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
180 m2
Datum Beginn
05 Mai 2014
Datum Ende
07 August 2014
Datierungsmethoden
14C, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2015
Epoche
Römisches Reich, Bronzezeit
Art der Fundstelle
Siedlung, Siedlung (Bauernhof)
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
Keramik (architektonisches Element), Glas (architektonisches Element), Metall, Metall (Münze(n)/Medaillen), organisches Material
Knochen
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Botanische Funde
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