LK 1091, 2699115/1262680. Höhe 472 m.
Datum der Grabung: 2.2.-18.5.2017.
Bibliografie zur Fundstelle: Th. Pauli-Gabi/Ch. Ebnöther/P. Albertin et al., Beiträge zum römischen Oberwinterthur - Vitudurum 6. Ausgrabungen im Unteren Bühl. Die Baubefunde im Westquartier Ein Beitrag zum kleinstädtischen Bauen und Leben im römischen Nordwesten. Monographien der Kantonsarchäologie Zürich 34 Zürich/Egg 2002; B. Hedinger/F. Hoek/R. Janke et al., Beiträge zum römischen Oberwinterthur - Vitudurum 9. Ausgrabungen auf dem Kirchhügel und im Nordosten des Vicus 1988-1998. Monographien der Kantonsarchäologie Zürich 35. Zürich/Egg 2001.
Geplante Notgrabung (Ausbau Keller). Größe der Grabung 32 m².
Römischer Vicus.
Nach einer illegalen Kellerabtiefung grub die Kantonsarchäologie Zürich in der Liegenschaft an der Römerstraße 172 die noch vorhandene Restfläche aus und dokumentierte sie. Dabei zeigte sich, dass beim Bau des in die Jahre 1694/95 dendrodatierten und heute denkmalgeschützten Gebäudes sämtliche Schichten (außer einer eingetieften Latrine) abgetragen worden waren, die nach 120 n.Chr. datieren.
Die Fundstelle befindet sich an zentraler Lage im römischen Vicus Vitudurum zwischen der Vicus-Hauptstraße und dem Marktplatz auf dem heutigen Kirchhügel. Die Kleingrabung erbrachte wichtige neue Erkenntnisse zur Bebauung des Areals vor der Zeit der Stadtbefestigung.
Der zweiten Bauphase des Siedlungshorizonts 1 (um Christi Geburt-30 n.Chr.) sind diverse Balkenreste zuzuordnen, die zu einem kleinen Raum eines auf die Vicus-Hauptstraße ausgerichteten Streifenhauses gehören. Bereits in der dritten Bauphase dieses Horizonts sind größere Umbauten fassbar. Die aufgedeckten Lehmböden und verschiedene Pfostengruben lassen allerdings keine Raumaufteilung erkennen. Gleiches gilt für die Befunde der Siedlungshorizonte 2 und 3 (30-50 und 50-60/70 n.Chr.). Neben diversen Lehmböden sind nun drei übereinander liegende Feuerstellen vorhanden. Das faunistische Knochenmaterial im aschigen Abraum der Feuerstellen repräsentiert das ganze Spektrum von Speiseabfällen. Zu Beginn von Siedlungshorizont 4 (60/70-120 n. Chr.) wurde die Parzelle mit weiteren an den Marktplatz angrenzenden Parzellen zusammengelegt und das Areal mit einem großen Gebäudekomplex aus Stein überbaut. In der aktuellen Grabungsfläche haben sich zwei Mauerzüge dieses Komplexes erhalten, die in einem rechten Winkel zueinander stehen. Des Weiteren wurden Lehmböden und eine Feuergrube zur Zubereitung von Schnecken freigelegt. Beim jüngsten noch erhaltenen Befund handelt es sich um eine Latrine, die zum Steingebäude in Siedlungshorizont 5 (120-180 n.Chr.) gehört.
Archäologische Funde: Keramik, Baukeramik, bemalter Wandputz, Münzen, Metall, Glas, Stein.
Faunistisches Material: zahlreiche Tierknochen ausschließlich von Jungtieren, darunter Singvögel, sowie eine größere Menge Schneckenhäuschen.
Probenentnahmen: Botanische Erdproben; Holzproben für C14.
Datierung: archäologisch. 1.-3. Jh. n.Chr.
KA ZH, M. Roth.
Winterthur ZH, Oberwinterthur, Römerstrasse 172
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Winterthur
Kanton
ZH
Ort
Oberwinterthur, Römerstrasse 172
Koordinaten
E 2699115, N 1262680
Höhe
472 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Botanische Reste, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
32 m2
Datum Beginn
02 Februar 2017
Datum Ende
18 Mai 2017
Datierungsmethoden
14C
Autor*in
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Publikationsjahr
2018
Epoche
Eisenzeit (La Tène früh (A, B)), Eisenzeit (La Tène mittel (C)), Eisenzeit (La Tène spät (D))
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik (architektonisches Element), Stein (architektonisches Element), Metall (Münze(n)/Medaillen), Metall, Glas (architektonisches Element), Stein
Knochen
vereinzelte tierische Knochen, Andere
Botanische Funde
Holz/Holzkohle, Andere
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