LK 1068, 2632 786/1 258 121. Höhe 446 m.
Datum der Grabung: Mai - Juni 2023.
Datum der Fundmeldung: 23.5.2023.
Bibliographie zur Fundstelle: JbAS 101, 2018, 212 (mit weiterführender Literatur); Archäologie Baselland, Jahresbericht 2017, 46-55.
Geplante Notgrabung (Bau eines Mehrfamilienhauses).
Grösse der Grabung 193 m².
Siedlung.
Der bevorstehende Bau eines Mehrfamilienhauses löste eine Notgrabung im Bereich des seit 1907 bekannten Herrenhauses des römischen Gutshofs von Ormalingen aus. Der Grabungsperimeter lag unmittelbar westlich des Badehauses, welches 2017 vollständig ergraben wurde.
Am Südende der zu untersuchenden Parzelle kam ein Mauerabschnitt zum Vorschein, der sich im Zuge der weiteren Freilegung als die Nordwestecke des Hauptgebäudes herausstellte. Dieser Befund kam überraschend, denn letzteres war aufgrund der Vermessung der Altgrabungen 20 m weiter südlich vermutet worden. Dies bedeutete auch, dass das Badehaus anders als bislang angenommen nahtlos an das Hauptgebäude anschloss. Der teilweise freigelegte Innenraum war mit Ausnahme einer Nische im Westen hypokaustiert. Der Hypokaustraum war bereits 1907 zum Teil freigelegt und wieder verfüllt worden. Daher lagen nur noch wenige Pfeilerplatten in situ. Die Wände des Hypokausts waren mit Ziegelschrotmörtel verputzt worden, um den Kalkstein vor den hohen Temperaturen zu schützen. Über dem Fussboden waren die Wände mit Kalkputz bedeckt, auf dem sich im Sockelbereich stellenweise noch die Reste einer roten Bemalung erhalten hatten. Auch die Aussenwände des Gebäudes wiesen einen Kalkputz auf. Die Mauern waren bis zu 40 cm über dem Bodenniveau des Innenraums erhalten geblieben.
Das Präfurnium des Hypokausts befand sich auf der Nordseite des Gebäudes, nur fünf Meter von demjenigen des Badehauses entfernt. Die Lage der beiden Einfeuerungen direkt nebeneinander ist effizient: Beide Anlagen konnten vom selben Ort aus bedient werden. Der Heizkanal und die Heizöffnung waren aber bereits zur Römerzeit komplett geplündert worden. Um die Elemente der Heizöffnung zu entnehmen, wurde ein Loch in die Nordmauer des Hauptgebäudes gebrochen. Nur noch wenige Sandsteine der Heizöffnung konnten in situ dokumentiert werden. Der Mauerausbruch wurde nach der Plünderung unsorgfältig mit einem Kalkstein-Mörtelgemisch verschlossen. Der Graben, der durch die Plünderung des Heizkanals entstanden war, wurde innert kurzer Zeit mit einem stark holzkohle- und ziegelhaltigen Lehm verfüllt. Aus dieser Auffüllung stammen die meisten Funde der Grabung. Die Keramikformen daraus datieren bis ins 3. Jh. n. Chr.
Der bereits 2017 bei der Badehaus-Grabung festgestellte grosse Graben trat auch bei der aktuellen Untersuchung zu Tage. Er lag nördlich des Hauptgebäudes und des Badehauses und hatte diese vor Hangwasser geschützt, das zur Römerzeit hier offenbar reichlich vorhanden war. Bereits beim Bau hatte man an der Nordwestecke des Hauptgebäudes das Augenmerk auf die Stabilität des Bodens gerichtet, indem man ausgeprägte, breite Vorfundamente erstellte und den Bereich mit einem zusätzlichen, kleinen Drainagegraben entwässerte. Diese Massnahme dürfte auch das nahe Präfurnium vor Wasser geschützt haben.
Archäologische Funde: Gefässkeramik, Metall, Glas, Baukeramik, Stein.
Faunistisches Material: Tierknochen (unbearbeitet).
Probenentnahmen: C14, Erdproben, sedimentologische Proben; unbearbeitet.
Datierung: archäologisch. Römische Zeit, 1.- 3. Jh. n.Chr. Archäologie Baselland, J. von Wartburg.
Ormalingen BL, Gaissacker
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Ormalingen
Kanton
BL
Ort
Gaissacker
Koordinaten
E 2632786, N 1258121
Höhe
446 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
23 Mai 2023
Oberfläche (m2)
193 m2
Datum Beginn
Mai 2023
Datum Ende
Juni 2023
Datierungsmethoden
14C, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2024
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik (Gefäss), Metall, Glas, Keramik (architektonisches Element), Stein
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
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