LK 1309, 645 000/122 000. Höhe ca. 2000 m.
Datum der Grabung: 21.6.-2.7.2004
Bibliographie zu den Fundstellen: P. Crotti/Ph. Curdy/U. Leuzinger, La région du Simplon (Valais), du Mésolithique à l'époque romaine. Campagne de prospection 2003. ASSPA 87, 2004, 271-278; P. Crotti/Ph. Curdy/U. Leuzinger, Archäologie in den Alpen - die Lücken werden gefüllt, AS 27, 2004, 3, 23-27.
Neue Funde, Prospektion und Forschungsgrabungen.

Das Interreg III Programm (erste Spuren des Menschen in den alpinen Tälern, Leitung: Museum für Archäologie des Kantons Wallis, Sitten) wurde 2004 fortgeführt. Es fanden diverse Untersuchungen in den bereits 2003 entdeckten Fundstellen auf dem Gebiet der Gemeinde Simplon-Dorf VS statt. Im Uferbereich des Rötelsees wurden drei 50 cm breite Sondierungen angelegt (Abb. 1). Sie bestätigten eine mesolithische Begehung (JbSGUF 87, 2004, 273, Abb. 4). Eine Fundschicht mit zahlreichen Bergkristallabschlägen kam unmittelbar unter dem Humus zum Vorschein. Ein gleichschenkliges Dreieck, mehrere steil retuschierte Lamellen sowie ein kleiner Kratzer an Abschlag datieren das Ensemble in ein Frühmesolithikum.
Im Abri Blatte (JbSGUF 87, 275, Abb. 8) konnte die holzkohlehaltige Schicht C14-datiert werden. Sie entstand im 7. Jt. v. Chr. (UtC12674, 7650 ± 70 BP; 6641-6390 BC cal. [2 sigma]). Eine erweiterte Sondierung im Juli 2004 lieferte auf einem halben Quadratmeter einige Bergkristallartefakte, die der spätmesolithisch datierten Schicht zugeordnet werden können. Sie bestätigen somit eine Begehung des Simplonpasses in spätmesolithischer Zeit.

Funde: Bergkristall, Holzkohlen für C14-Datierung.
Datierung: archäologisch; C14. Mesolithikum.
Museum für Archäologie des Kantons Wallis, Ph. Curdy, P. Crotti und U. Leuzinger.