LK 1092, 703 880/243 230. Höhe 560 m.
Datum der Grabung: 4.1.-3.6.1999.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 82, 1999, 299.
Geplante Notgrabung (Bauprojekt für eine Tankstelle). Grösse der Grabung ca. 400 m². Siedlung. Grab.
Fortsetzung der Grabung von 1998. An neuen, nicht schon bekannten Befunden wurde einzig eine etwa 14 m lange, 4.5 m breite und etwa 2 m tiefe Grube auf der Westseite der Anlage (unmittelbar vor der Portikus vorgelagert) freigelegt und ausgenommen. Über einer kompakten Bollensteinunterkofferung folgte eine z.T. bis 20 cm dicke Lehmschicht (Abdichtung?), in welcher sich auf der ganzen Länge der Grube mindestens drei Balkengräben (Reste einer Holzverkleidung?) abzeichneten. Bei den darüber folgenden Schichten handelt es sich um später nach und nach eingebrachte Auffüllungen, ausgelöst durch massive Setzungen in der Grube. Zurzeit deuten wir den Befund als Rest eines Wasserbeckens. Vergleichbare z.T. auch gemauerte Becken finden sich nicht selten in den Bereichen der Portiken von römischen Villen.
Unter den Funden sei auf drei Randscherben (Streufund) einer aussergewöhnlich grossen Reibschale mit Kragenrand (Durchmesser rund 1 m) hingewiesen (Abb. 33). Auf der Kragenaussenseite sind eingestempelte Motive sichtbar: Unter einem gekerbten Halbkreisbogen schreitet eine menschliche Figur (Bestiarius?) nach links. Über einer Rille am Kragenende und zwischen den Halbkreisbögen ist jeweils eine Weintraube eingestempelt (sehr ähnliches Fundstück: S. Fünfschilling, Eine Reibschale mit Stempeldekor aus Augst. JbAK 15, 1994, 219-223). Neben Keramikfunden wurden u.a. sehr viele bemalte Wandverputzfragmente geborgen, die z.Z. von Y. Dubois und V. Provenzale, Büro Pictoria, Lausanne, bearbeitet werden. Hier sei auf die Darstellung eines ägyptischen Isispriesters hingewiesen (Abb. 34). Aus welchem Bereich der Wand das Bild stammt, ist z.Z. noch unklar.
Die im letzten Jahresbericht gemeldeten Dendroproben aus der hölzernen Kellertreppe (JbSGUF 82, 299) konnten infolge schlechter Erhaltung der verkohlten Hölzer nicht gemessen werden.
Da das geplante Bauprojekt voraussichtlich nicht realisiert wird, haben wir die Grabungsfläche nach Abschluss der archäologischen Untersuchungen mit Sand (Keller und Wasserbecken) und Erde wieder aufgefüllt.
Anthropologisches Material: verschiedene Knochen zweier Neonatengräber.
Datierung. archäologisch. 1.-4. Jh. n. Chr.
K A Z H, F. Hoek.
Wetzikon ZH, Kempten, Hinwilerstrasse 11
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Wetzikon (ZH)
Kanton
ZH
Ort
Kempten, Hinwilerstrasse 11
Koordinaten
E 2703880, N 1243230
Höhe
560 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
400 m2
Datum Beginn
04 Januar 1999
Datum Ende
03 Juni 1999
Datierungsmethoden
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Autor*in
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Publikationsjahr
2000
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung, Bestattung (Grab)
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
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Knochen
vereinzelte menschliche Knochen
Botanische Funde
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