LK 1031, 682 200/286 200. Höhe 790 m.
Datum der Grabung: 1.4.-7.5.1999.
Bibliographie zur Fundstelle: Schaffhauser Beiträge zur vaterländischen Geschichte 1894, 201; ASA 1888, 28; JbSGU 15, 1923, 144; 16, 1924, 117.
Plangrabung (Neugestaltung des Areals).
Größe der Grabung ca. 75 m².
Siedlung.
Im Zuge der etappenweisen Neugestaltung des Schlossbuckareals durch die Interessengemeinschaft Randenturm bot sich für die Kantonsarchäologie erstmals die Gelegenheit, archäologische Sondierungen im Bereich der altbekannten, befestigten Höhensiedlung durchzuführen. Die Arbeiten umfassten einerseits die Dokumentation eines bereits 1881 freigelegten hochmittelalterlichen Kellers und andererseits punktuelle Sondagen im Bereich der Plateaukanten. Unterstützt wurden die Arbeiten durch einen Vertrauensmann der Kantonsarchäologie, der das Schlossbuckareal mit einem Metallsuchgerät auf allfällige Oberflächenfunde untersuchte. Abgesehen von dem rund 3,5 m in den anstehenden Malmkalk eingetieften Kellerraum von rund 5 × 10 m traten bislang keine weiteren Befunde zutage, wenngleich zahlreiche verziegelte Hüttenlehmbrocken beweisen, dass einst bronzezeitliche Gebäude auf dem Schlossbuck existiert haben müssen. Die Suche nach der vermuteten westseitigen Umfassungsmauer der Burg blieb vorerst ergebnislos. Das Mauerwerk des freigelegten, aus lokalem Quaderkalk erbauten Kellerraumes ist nur mehr auf einer Höhe von 50-130 cm erhalten und in einem bedenklich schlechten Zustand. Als Kellerboden wurde der anstehende Malmkalk verwendet. Brandrötungen sowohl an den Mauersteinen als auch am Boden belegen einen heftigen Brand im Innenraum des Gebäudes. An der Südwestseite des Kellers ließen sich die Spuren eines Kellerhalses nachweisen. Nach Ausweis der bisher gefundenen mittelalterlichen Keramikfunde, die einen ausgesprochen homogenen Eindruck vermitteln, dürfte der dokumentierte Kellerraum in den Jahrzehnten um 1200 erbaut worden sein. Bei den zahlreichen mittelalterlichen Eisenfunden ist das völlige Fehlen von Waffen besonders auffällig. Ein aus der Kellerverfüllung stammendes Tubulusfragment ist der einzige Fund aus römischer Zeit. Das prähistorische Fundmaterial datiert einerseits in die ausgehende Früh-, respektive beginnende Mittelbronzezeit (Bz A2/B) und andererseits in die Zeit der frühen spätbronzezeitlichen Seeufersiedlungen (Ha B1). Vereinzelte Keramikscherben, unter anderem solche mit Spuren von Rotbemalung, deuten auf eine noch jüngere Belegungsphase hin. An besonderen Funden sind das Bruchstück eines spätbronzezeitlichen Spinnwirtels, die Hälfte einer Ringperle aus dunkelblauem Glas und das Fragment einer unverzierten spätbronzezeitlichen Bronzenadel zu nennen.
Faunistisches Material: Knochen, Geweih.
Archäologische Kleinfunde: Keramik, Glas, Eisen, Bronze.
Probenentnahmen: Mörtelproben, Holzkohle für C14-Datierung aus dem Mauermörtel des Kellerraumes.
Datierung: archäologisch. Früh/Mittelbronzezeit (Bz A2/B); Spätbronzezeit (Ha B1); Eisenzeit?; Römische Epoche; Hochmittelalter (um 1200).
KA SH.
Siblingen SH, Schlossbuck
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Siblingen
Kanton
SH
Ort
Schlossbuck
Koordinaten
E 2682200, N 1286200
Höhe
790 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
75 m2
Datum Beginn
01 April 1999
Datum Ende
07 Mai 1999
Datierungsmethoden
14C, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2000
Epoche
Mittelalter, Römisches Reich, Bronzezeit
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
Keramik, Glas, Metall
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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