LK 1031, 682 200/286 200. Höhe 796 m.
Datum der Grabung: 6.-20.6.2006.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 83, 2000, 270.
Geplante Notgrabung (Neugestaltung des Areals). Grösse der Grabung ca. 65 m².
Siedlung.
Im Zuge der etappenweisen Neugestaltung des Schlossbuckareals durch die Interessengemeinschaft Randenturm bot sich für die Kantonsarchäologie nach 1999 ein weiteres Mal die Gelegenheit, archäologische Sondierungen im Bereich der befestigten Höhensiedlung durchzuführen. Das Hauptaugenmerk lag im Jahr 2006 auf den zwei Wallanlagen; es ist bisher immer noch unklar, zu welchen Besiedlungsphasen die beiden noch heute im Gelände sichtbaren Befestigungen zu zählen sind. Durch einen rund 30 m langen Baggerschnitt durch die äussere (nördliche) Wallanlage («Erdwerk») erhofften wir uns nähere Aufschlüsse zu deren Konstruktion und Datierung.
Über der anstehenden Kalkfelsplatte liegt eine bis zu 40 cm mächtige Schicht von verwittertem, mit Humus durchsetztem Kalk; die verwitterte Kalkfelsoberfläche. Darüber folgt die ursprüngliche Oberfläche, in der sich vereinzelt Keramikscherben fanden, die zwar eindeutig prähistorisch, aber sonst nicht genauer zu datieren sind. Dennoch dürfen sie wohl der Bronzezeit zugeordnet werden. Auf dieser prähistorischen Humusoberfläche wurde dann der Wall errichtet. Die eigentliche Wallschüttung besteht aus lose aufeinandergeschichteten Kalkbruchsteinen von bis zu 40 cm Seitenlänge. Sie wurde auf der Nordseite mit einer Trockenmauer aus grossen, lagenhaft aufeinandergeschichteten Kalkblöcken verblendet; um die Stabilität zu erhalten, dürfte man zudem eine Holzkonstruktion eingebaut haben, von der heute nichts mehr erkennbar ist.
Der gesamte nördliche Teil der heute sichtbaren Wallschüttung ist Versturzmaterial. Wir gehen daher davon aus, dass der Hügelsporn einst gegen Norden mit einem knapp 80 m langen und 8 m breiten Wall befestigt worden war, dessen Nordfront eine rund 3-4 m hohe Trockenmauer bildete. Ein vorgelagerter Befestigungsgraben war nicht festzustellen. Der ganze Wall und dessen Versturzschicht werden heute überdeckt von einer nur etwa 10-20 cm mächtigen Humusschicht, die in diesem Bereich fundleer ist. Die jüngste, nämlich mittelalterliche Besiedlungsphase wurde in den diesjährigen Sondierungen nicht erfasst.
Wegen des fast vollständigen Fehlens von Fundmaterial (insbesondere in der Wallschüttung) muss eine genaue Datierung der untersuchten Befestigung offen bleiben; die Konstruktionsweise der Anlage dürfte aber eher in prähistorische Zeiten weisen.
Eine weitere Überraschung ergab eine rund 1.5 m grosse Grube 2 m nördlich der Trockenmauer. Sie ist knapp 40 cm in die verwitterte Kalkfelsoberfläche eingetieft und wird von der bronzezeitlichen Humusoberfläche überdeckt. Die Grubenverfüllung besteht aus humosem, leicht brandigem Material, durchsetzt mit z.T. verbrannten Kalkbruchsteinen. Die spärlich darin gefundene Keramik datiert ins Jungneolithikum (Pfyn/Michelsberg).
Datierung: archäologisch. Jungneolithikum; Bronzezeit.
KA SH.
Siblingen SH, Schlossbuck
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Siblingen
Kanton
SH
Ort
Schlossbuck
Koordinaten
E 2682200, N 1286200
Höhe
796 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
65 m2
Datum Beginn
06 Juni 2006
Datum Ende
20 Juni 2006
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2007
Epoche
Bronzezeit, Jungsteinzeit/Neolithikum
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
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