LK 1091 2683246/1247117. Höhe 408 m.
Datum der Grabung: 4.2.-12.3.2019.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 97, 2014, 274.
Geplante Notgrabung (Kanalisationssanierung). Grösse der Grabung ca. 12 m².

Die westlich des Fraumünster-Kreuzgangs gelegene Grabung ergab über einer Seekreideschicht, die in vorrömischer Zeit abgelagert worden war, eine Abfolge feinteiliger, siltiger Verlandungssedimente des Flusses Sihl, die eine Gesamthöhe von 1.5 m erreichte. Dazwischen liessen sich zwei durch Hochwasser stark reduzierte, frühmittelalterlich zu datierende Siedlungshorizonte mit wenig Fundmaterial fassen. Über dem Silt wurden später Steingebäude errichtet, die die Ausrichtung der karolingischen Fraumünster-Kirche aufnehmen und als Konventbauten zu interpretieren sind. Die drei ältesten Mauern lassen sich zwei partiell gefassten Räumen mit Mörtelboden zuweisen, von denen der südliche eine wohl als Kanalheizung zu interpretierende Bodenkonstruktion aufwies (Breite 30 cm, Höhe 20 cm). Gemäss C14-Daten war die Heizung im 10. Jh. in Gebrauch, wurde später sorgfältig zugefüllt und der Mörtel-mit einem Lehmboden überdeckt. Die nachfolgenden Mauer- und Bodenbefunde aus Spätmittelalter und Neuzeit gehören zum Westflügel des Kreuzgangs, der um 1900 abgebrochen worden war. Die Bearbeitung der Befunde erfolgt im Zusammenhang mit der laufenden Auswertung der Grabungen im Fraumünsterquartier und auf dem Münsterhof (Bearbeitung: Ch. Auf der Maur).

Grabungsleitung S. Hardmeier, M. Zürcher.
Datierung: archäologisch; C14. Mittelalter.
Amt für Städtebau der Stadt Zürich, Archäologie, A. Motschi.