LK 1031, 2678535/1288975. Höhe 490 m.
Datum der Grabung: 7.-24.9.2015.
Bibliografie zur Fundstelle: W.U. Guyan, Das alamannische Gräberfeld von Schleitheim-Hebsack. Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte der Schweiz 5. Basel 1965; JbSGUF 67, 1984, 230; 70, 1987, 237; 72, 1989, 246; 74, 1991, 294f.; AS 11, 1988, 1, 15-32; AKB 19, 1989, 407-413, A. Burzler/M. Höneisen/J. Leicht et al., Das frühmittelalterliche Schleitheim - Siedlung, Gräberfeld und Kirche. Schaffhauser Archäologie 5. Schaffhausen 2002.
Ungeplante Notgrabung (Fernwärmeleitung). Grösse der Grabung 100 m².
Gräber.
Neuanschlüsse verschiedener Einfamilienhäuser im Quartier Hebsack an die Holzschnitzelheizung erforderten das Eingreifen der Kantonsarchäologie. Das projektierte Trassee hätte das bekannte, grosse Gräberfeld in einer bisher nicht gegrabenen Parzelle durchquert und damit zahlreiche noch ungestörte Gräber betroffen. Schliesslich konnte ausgehandelt werden, dass die Leitung in diesem Abschnitt in sicherer Tiefe in der Horizontalbohrtechnik verlegt wird. Eine weitere Teilstrecke im östlichen Randbereich des Gräberfeldes wurde jedoch konventionell in Gräben verlegt. In Begleitung der Kantonsarchäologie wurden der Leitungsgraben ausgenommen und jene Bereiche, in denen sich Grabgruben abzeichneten, flächig geöffnet. Auf diese Weise wurden insgesamt neun Gräber ganz oder teilweise freigelegt. Leere Grabgruben, geplünderte Steinumfassungen und ungeordnete Skelettreste ergaben rasch, dass abgesehen von einer Bestattung alle Gräber alt gestört waren. Ursache ist weniger eine zeitgenössische Beraubung als vielmehr das Öffnen der Gräber anlässlich der Entdeckung des Bestattungsplatzes in den Jahren 1866/67. Ziel war damals, die Ausdehnung des Gräberfeldes zu fassen und Beigaben zu entnehmen, wofür einerseits Suchschnitte angelegt und andererseits mit Sondierstangen Steinkistengräber geortet wurden. Einer dieser alten Suchschnitte entsprach offenbar ziemlich genau dem Verlauf des zu erstellenden Leitungsgrabens. Die Ausgräber von 1866/67 hatten Teile der Umfassungen aus Kalksteinen entfernt sowie Skeletteile (Schädel) und vermutlich auch Beigaben entnommen. Dennoch erbrachte die erneute, sorgfältige Freilegung zusätzliche Informationen: Die alten Grabpläne zeigten im nun untersuchten Bereich eine stark aufgelockerte Gräberreihe, wodurch man sich im Randbereich des Gräberfeldes wähnte. Die nun freigelegten Grabgruben lagen mit Abständen von 1-2 m zueinander aber noch dicht an dicht. Neben den geplünderten Steinumfassungen wurden Reste von genagelten Holzsärgen mit Balkengräben am Kopf- und Fussende festgestellt. Eine im Oberkörper stark gestörte Bestattung enthielt einen zweizeiligen Kamm mit Futteral und ein Messer. Eine einzige Grablege war von den früheren Untersuchungen komplett verschont geblieben, lag sie doch halb unter einem Steinkistengrab. Darin bestattet war ein 16-19-jähriges Individuum, dem ein grosses Messer mit Gürtel und wahrscheinlich eine Tasche mit einer römischen Glasscherbe sowie weitere noch nicht identifizierte Eisenobjekte beigegeben worden waren.
Anthropologisches Material: Skelettreste von fünf Individuen.
Datierung: archäologisch. Frühmittelalter.
KA SH, K. Schäppi.
Schleitheim SH, Hebsack
Das Original-PDF ansehen
Detail des Fundberichts
Gemeinde
Schleitheim
Kanton
SH
Ort
Hebsack
Koordinaten
E 2678535, N 1288975
Höhe
490 m
Signatur Fundstelle Kanton
--
Signatur Ereignis Kanton
--
Neue Fundstelle
--
Probenentnahmen
--
Analysen
--
Institution
--
Datum der Fundmeldung
--
Oberfläche (m2)
100 m2
Datum Beginn
07 September 2015
Datum Ende
24 September 2015
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
--
Publikationsjahr
2016
Epoche
Mittelalter
Art der Fundstelle
Bestattung (Gräbergruppe, unbestimmt), Bestattung (Grab)
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
--
Knochen
menschliche Skelette
Botanische Funde
--
×