LK 1110, 2666550 / 1239590. Höhe 443 m.
Datum der Grabung: 22.6.2016-28.11.2017.
Neue Fundstelle. Geplante Notgrabung (Hausbau). Grösse der Grabung: 5500 m².
Siedlung.
Die Fundstelle liegt auf einem ausgedehnten Schwemmfächer des Wissenbaches, auf welchem in den letzten Jahren bereits mehrere prähistorische Fundstellen entdeckt worden waren. Das untersuchte Areal liegt direkt nordwestlich des Baches. Aufgrund positiver Sondierungen im Winter 2016/17 wurde der erste Teil des Aushubs archäologisch begleitet. Da der Bau der Mehrfamilienhäuser in mehreren Etappen ausgeführt wurde, konnten die archäologischen Untersuchungen jeweils kurz vor der entsprechenden Bauetappe durchgeführt werden. Weil die personellen und zeitlichen Ressourcen knapp waren, beschränkten sich die Ausgrabungen auf die Flächen, welche eindeutige Befunde geliefert hatten. Letztere waren über das gesamte Areal verteilt. Während der Aushubarbeiten startete ein weiteres Bauprojekt auf der Nachbarparzelle am Dammweg. Diese Fläche wurde der Grabung Huebacher angegliedert und gleichzeitig bearbeitet.
Im Nordosten des Baufeldes wurden zwei kreisrunde Gruben festgestellt. Eine davon wird aufgrund der Keramik in den Übergang Späthallstattzeit/Frühlatènezeit datiert. Weiter südlich befanden sich zwei weitere runde Gruben, wohl Deponierungen. Die rund 0.5 m mächtige Verfüllung der ersten der beiden bestand fast ausschließlich aus Gefäßkeramik und Webgewichten. Auf der Sohle lag ein halbes Mondhorn. Die zweite Grube lieferte etwas weniger Material, die Zusammensetzung war aber weitgehend identisch. Hier kamen drei Fragmente von Mondhörnern zum Vorschein, von denen zwei ein vollständiges Exemplar ergaben.
Die beiden Gruben sind aufgrund der Keramik in die Spätbronzezeit zu datieren. In die gleiche Zeit dürfte ein Pfostenfeld von 6 x 12 m einzuordnen sein. Ob es sich dabei um einen vollständigen Grundriss handelt, blieb unklar, da im Nordwesten eine moderne Kanalisationsleitung die Befunde stört.
Am Dammweg stieß man auf drei hochmittelalterliche Grubenhäuser. Vorgefunden wurden rechteckige flache Mulden mit Ausdehnungen von 3.2 x 4 m, 2.9 x 3.1 m und 2 x 2.5 m. Erhalten waren jeweils noch rund 20 cm der Verfüllung. Die Funde aus den Grubenhäusern sind relativ spärlich; speziell zu erwähnen ist der seltene Fund des Balkens einer hochmittelalterlichen Feinwaage. Im größten der drei Grubenhäuser wurde der Schädel eines Rindes gefunden.
Archäologische Funde: Gefäßkeramik, Webgewichte, Mondhörner, Balken einer Feinwaage aus Bronze.
Faunistisches Material: Tierknochen, Schädel/Skelett eines Rindes.
Probenentnahmen: Schlämmproben und C14-Proben aus den prähistorischen Gruben.
Datierung: archäologisch. 900 v. Chr.; Übergang Späthallstatt/Frühlatène; Hochmittelalter.
KA AG, B. Wigger.
Boswil AG, Huebacher
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Boswil
Kanton
AG
Ort
Huebacher
Koordinaten
E 2666550, N 1239590
Höhe
443 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
Ja
Probenentnahmen
Archäobiologische Schlämmproben
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
5500 m2
Datum Beginn
22 Juni 2016
Datum Ende
28 November 2017
Datierungsmethoden
14C, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2018
Epoche
Bronzezeit, Eisenzeit, Mittelalter
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik (Gefäss), Metall (Werkzeug), Metall (Gefäss)
Knochen
tierische Skelette, vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
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