LK 1032, 2702 744/1 279 549. Höhe 480 m.
Datum der Prospektion/Sondierung: 20.1.2020, 27.1.2020 und 5.2.2020.
Neue Fundstelle.
Prospektion und Sondierung. Depot.
Der Sondengänger Stefan Di Staso entdeckt während einer vom AATG bewilligten Prospektion im Wald von Tättebüel einen bronzezeitlichen Hortfund. Nach der Ortung mit dem Metalldetektor gräbt er ein 20 × 20 cm großes Loch und stößt in 40 cm Tiefe mit dem Pointer auf einen bronzenen Ring. Als er diesen hochhebt, löst sich ein loser Klumpen an Erdmaterial mit mehreren darin eingebetteten Bronzeobjekten. Er legt diesen in eine Metallschale und übergibt das Fundensemble am nächsten Tag dem Amt. Noch am selben Tag findet ein Ortstermin statt. Die dicht mit Jungwald überwachsene Fundstelle wird eingemessen.
Am 27. Januar wird im Bereich des Bergungslochs eine 40 × 80 cm große Sondierung durchgeführt und bis auf eine Tiefe von 45 cm freigelegt. Das Profil gliedert sich in eine 25 cm mächtige, humose Waldbodenschicht. Darunter folgt ein beigegrauer Silt mit vielen kleinen Kieselsteinen. In dieser Schicht finden sich vier prähistorische Keramikfragmente. Darunter liegt das anstehende, kompakte, mergelartige Sediment. Weder beim flächigen Abtrag noch im Profil konnten eine Grube oder andere Strukturen beobachtet werden. Das Bergungsloch dürfte also genau der prähistorischen Horteintiefung entsprechen.
Am 5. Februar wurde an den Fundort angrenzend ein weiterer Sondierschnitt von 0.6 × 1.2 m geöffnet, der jedoch keine Funde lieferte. Auch zwei kleine Sondierungen im Bereich von Detektorsignalen blieben fundleer.
Wegen der Chromstahlschale, die nicht mehr entfernt werden konnte, ließ sich der Block nicht röntgen. Die jeweils freigelegten Schichten und Funde wurden daher mit «Structure from Motion» erfasst. Bisher lassen sich folgende Objekte identifizieren: sieben einfache und bandförmige Ringe; eine Pfeilspitze; drei Nadelschaftfragmente; ein Ringgehänge (zehn Ringe, zehn Verbindungsbleche, vier weitere ‘freie‘ Ringe und zwei Ringfragmente); zwei Binningernadeln, eine davon hitzeversehrt; zwei rundstabige Arm-/Fußreife mit Zickzackverzierung (Fischgrätmotiv); eine blecherne Armspange; sechs Drahtspiralen (Drahtgehänge); ein mit Draht umwickelter Bronzeschaft und ein lanzettenförmiges Blech mit Punkt-Verzierung (Abb. 20).
Die Bronzeobjekte sind unterschiedlich erhalten und patiniert. Einige Stücke sind hitzeversehrt. Bemerkenswert ist ein mit Zickzack Muster verzierter Armring, der teilweise noch goldfarben glänzt. Anhand der Binningernadeln, der Pfeilspitze mit abstehendem Widerhaken, der Ringkette und der Armreife kann das Ensemble in die Spätbronzezeit bzw. um 1200 v. Chr. datiert werden. Gute Vergleichsbeispiele mit ähnlicher Zusammensetzung stammen von Binningen BL (SPM III, 1998, 374) oder Belp BE-Hohliebe (SPM III, 1998, 73-76).
Da weder im Block noch bei der Nachgrabung Holzkohlefragmente oder kalzinierte Knochen zum Vorschein gekommen sind, dürfte es sich nicht um Grabbeigaben handeln. Wahrscheinlicher ist eine Deponierung; ob sakrale Weihegabe oder profaner Materialhort bleibt offen. Das Ensemble besteht vorwiegend aus Schmuckstücken. Bemerkenswert ist die Pfeilspitze, die als Waffenbestandteil gedeutet wird. Bei der Niederlegung waren einige Stücke bereits verbogen oder fragmentiert bzw. hitzeversehrt.
Datierung: archäologisch. Spätbronzezeit, BzD2.
Amt für Archäologie TG.
Wagenhausen TG, Etzwilen, Tättebüel
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Wagenhausen
Kanton
TG
Ort
Etzwilen, Tättebüel
Koordinaten
E 2702744, N 1279549
Höhe
480 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
Ja
Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
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Datum Beginn
20 Januar 2020
Datum Ende
05 Februar 2020
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2021
Epoche
Bronzezeit
Art der Fundstelle
Hort
Art der Untersuchung
Prospektion
Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
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