LK 1166, 600785 / 199725. Höhe 562 m.
Datum der Grabung: August-September 2013.
Geplante Baudokumentation im gesamten Anwesen (Gebäudesanierung und -umbau).
Siedlung.
Das bürgerliche Anwesen liegt im ehemaligen Schmiede-Viertel der zähringischen Kernstadt. Im Zuge einer umfassenden Sanierung wurde der erhaltene Baubestand aus dem Spätmittelalter und der frühen Neuzeit eingehend archäologisch untersucht und dokumentiert. Kräftige Brandspuren im hinteren Bereich der beiden Brandwände zeugen von den verheerenden Zerstörungen eines Schadenfeuers, wohl des schriftlich überlieferten Stadtbrands, der am 14. Mai 1405 im direkten Umfeld der untersuchten Baureste seinen Ausgang nahm.
Auf den beiden benachbarten Parzellen bestand demnach bereits lange vor 1500 jeweils ein von der Straße zurückgesetzter Steinbau. Zu rekonstruieren sind dreigeschossige Gebäude von etwa 5 m Tiefe.
Regelmäßiges Quadermauerwerk aus Sandstein und grober Kalkmörtel sprechen für eine Errichtung im 13./14. Jh.
Nach dem Stadtbrand wurden die beiden Gebäude durch Vorderhäuser ergänzt und bis zur Straßenflucht hin verlängert. Vermutlich als Reaktion auf das verheerende Brandereignis entstanden nun durchgehende Brandwände. Anhaltspunkte für eine Bebauung des Grundstücks Rathausgasse 68 vor der 2. Hälfte des 15. Jh. fehlen indes. Möglicherweise wurde das Areal als offener Wirtschaftshof des westlich benachbarten Anwesens Rathausgasse 70 genutzt.
Das Letztere datiert kurz nach 1467 (dendrodat.). Für den Bau des Hinterhauses wurden in die beiden bestehenden Brandwände Steinkonsolen eingelassen. Hierauf ruhten Streichbalken, die wiederum die Deckenbalken trugen.
Vor diesem unterkellerten Hinterhaus bestanden ein Innenhof und ein ebenfalls mit einem Keller ausgestattetes Vorderhaus. Das gemeinsame Dach mit dem Nachbaranwesen Rathausgasse 70 könnte auf eine Fortführung bereits zuvor bestehender besitzrechtlicher Zusammenhänge hindeuten.
Alle drei Anwesen, Rathausgasse 66, 68 und 70, wurden bis zum 19. Jh. mehrfach aufgestockt. Im 16./17. Jh. entstanden straßenseitig Laubenanbauten, wie sie bis heute das Bild der Berner Altstadt bestimmen. Rückseitig erheben sich Abortschächte über dem dort verlaufenden Ehgraben. Die innere Erschließung des Anwesens erfolgte seit der Renaissance über den runden Treppenturm im Innenhof.
Probenentnahmen: Dendrochronologie.
Datierung: bauarchäologisch; dendrochronologisch. 13./ 14.-20. Jh.
AD B, V. Herrmann.
Bern BE, Rathausgasse 68
Das Original-PDF ansehen
Detail des Fundberichts
Gemeinde
Bern
Kanton
BE
Ort
Rathausgasse 68
Koordinaten
E 2600785, N 1199725
Höhe
562 m
Signatur Fundstelle Kanton
--
Signatur Ereignis Kanton
--
Neue Fundstelle
--
Probenentnahmen
Holz/Holzkohle
Analysen
Dendrochronologie
Institution
--
Datum der Fundmeldung
--
Oberfläche (m2)
--
Datum Beginn
01 August 2013
Datum Ende
30 September 2013
Datierungsmethoden
Dendrochronologisch
Autor*in
--
Publikationsjahr
2014
Epoche
(Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch, Mittelalter
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
--
Archäologische Funde
--
Knochen
--
Botanische Funde
Holz/Holzkohle
×