LK 1166, 601173 / 199769. Höhe 530 m.
Datum der Grabung: 20./21. und 28./29. 6.2012.
Bibliografie zur Fundstelle: P. Hofer, Der Kellerplan der Berner Altstadt. Aufnahme eines Stadtplanes auf Kellerniveau, 1978-1980. Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde 44, 1982, 1-52
Geplante Notgrabung (Umbau und Sanierung).
Größe der Grabung ca. 120 m².
Siedlung.
Die benachbarten Häuser Postgasse 54 und Postgasse 52 liegen an der nordöstlichen Peripherie der Berner Altstadt, unmittelbar am ehemaligen Stadtmauerring. Kurz vor Abschluss der Umbauten konnten drei aufgehende Wände bauarchäologisch untersucht werden. Die Arbeiten beschränkten sich auf die Dokumentation wichtigster Informationen.
Die Parzellierung des Areals erfolgte um 1200, kurz nach dem Bau der Stadtmauer, die sich an dieser Stelle nicht erhalten hat. Die Befestigung verlief entlang einer Hangkante und begrenzte die Grundstücke im Norden. Älteste Brandmauerreste deuten auf die Existenz von zwei Häusern. Sie waren durch eine schmale Freifläche, die etwa die Ausmaße der heutigen Parzelle Postgasse 54 hatte, voneinander getrennt. Die Häuser könnten im 13. Jh. entstanden sein und lagen als massive Kernbauten im hinteren Parzellenbereich.
Das westliche Haus wurde einige Generationen später vergrößert, so dass seine Fassade fast bis zur Gassenflucht reichte. Im Jahre 1431 (dendrodatiert) erweiterte man auch das Haus auf dem Grundstück Postgasse 54, beide Gebäude bildeten nun eine gemeinsame Fassadenflucht
Nach einer Nutzungszeit von etwa zwei Generationen belegte man 1480 (dendrodatiert) die Freifläche zwischen den teilweise zurückgebauten Kernbauten. Der Neubau hatte nun eine vorgezogene Fassade mit Laubengang und nahm die Grundfläche der heutigen Parzellen Postgasse 54 und 52 ein. Das Haus belegte nur die gassenseitige Grundstückshälfte, im hinteren Teil befand sich ein kleiner Hof. Seine östliche Hälfte schloss einen Rest des Vorgängerbaus ein.
Auch auf den Nachbarparzellen ließen sich Umbauten fassen, in deren Folge Häuser mit Laubengang entstanden. Damit war die Siedlungsfläche fast komplett überbaut und mit den für Bern typischen Laubengängen versehen. Schon 1493 (dendrodatiert) wurde das Haus Postgasse 54/52 aufgestockt und mit einem neuen Dachstuhl versehen.
Diese Situation blieb knapp drei Jahrhunderte unverändert. Erst 1763 (dendrodatiert) erfuhr das untersuchte Gebäude eine Modernisierung und erhielt einen höheren Dachstuhl, welcher zu Wohnzwecken ausgebaut wurde. Ab den 1830er-Jahren entstand durch Aufschüttung des nördlich angrenzenden Stadtmauerbereiches eine zusätzliche Erschließungsachse. Fortan grenzten die Parzellen im Norden an die Postgasshalde. Im neu erschlossenen Areal entstanden Zugänge und Anbauten, die größtenteils gewerblich genutzt wurden.
Probenentnahmen: Holz für Dendrochronologie.
Datierung: archäologisch; dendrochronologisch; historisch. 13.(?)19. Jh.
A D B, D. Wulf.
Bern BE, Postgasse 54/56
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Bern
Kanton
BE
Ort
Postgasse 54/56
Koordinaten
E 2601173, N 1199769
Höhe
530 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle
Analysen
Dendrochronologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
120 m2
Datum Beginn
20 Juni 2012
Datum Ende
29 Juni 2012
Datierungsmethoden
Dendrochronologisch, Historisch, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2013
Epoche
Mittelalter
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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