LK 1131, 677 760/219 500. Höhe 415 m.
Datum der Grabung: 3.3.-24.7.1997.
Bekannte und neue Fundstelle.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 80, 1997, 217; Tugium 13, 1997, 31f.; Abb. 16-18; St. Hochuli/G.F. Schaeren, Rettungsgrabung 1996 in Oberrisch am Zugersee in der Zentralschweiz. Plattform 1997, 5/6, 108-111.
Rettungsgrabung. Grösse der Grabung 144 m².
Siedlung.
In Oberrisch am Zugersee waren wegen eines Neubauvorhabens die Reste eines jungsteinzeitlichen Uferdorfes von der Zerstörung bedroht. Die Kantonsarchäologie setzte die im Vorjahr begonnene Rettungsgrabung fort. Anhand einiger der insgesamt 1200 freigelegten Holzpfähle konnten nicht nur verschiedene Grundrisse von Häusern aus der Zeit um 3700 v. Chr. erkannt werden, sondern es gelang sogar, Konstruktionselemente von Hausböden zu dokumentieren. Zwei Lehmböden, die von Pfählen begrenzt waren, ergaben Hausgrundrisse von etwa 4.5 m Breite und 10 m Länge. Als eigentliche Sensation kann die erst gegen Ende der Grabung gemachte Entdeckung einer hölzernen Bodenkonstruktion bezeichnet werden. Unter einem der genannten Lehmböden kam eine Lage aus dünnen Holzstämmen zum Vorschein, die eine Art Rost bildeten. An keinem der untersuchten jungsteinzeitlichen Seeufersiedlungsplätze in der Schweiz konnte bisher eine solche Konstruktion nachgewiesen werden. Vergleichbare Böden liegen lediglich aus Moorgebieten vor (z.B. Gachnang TG, Niederwil und Egolzwil LU).
Nebst zahlreichen Keramikgefässen und Geräten aus Stein, Knochen und Hirschgeweih konnten auch Textilreste und zwei Gusstiegel, in denen Kupfer geschmolzen wurde, freigelegt werden
Da mit der Ausgrabung nur ein Teil der Siedlungsstelle untersucht wurde, sollen die durchgeführten Gefrierkern-Bohrungen und Georadar-Messungen Aufschluss über die effektive Ausdehnung der jungsteinzeitlichen Siedlungsfläche geben. Ende 1996 wurde im Bereich der Fundstelle ein Grundwasserbeobachtungsnetz (insgesamt 11 Piezometer) eingerichtet. Im Verlauf des Jahres 1997 wurden mit Hilfe dieser Messstationen wöchentlich Daten erhoben, die Auskunft über die Durchfeuchtung des Bodens und damit indirekt über den Erhaltungsgrad der organischen Bestandteile in der archäologischen Fundschicht geben sollen.
Probenentnahmen: Holzartenbestimmung (Labor für Quartäre Hölzer, W. Schoch); Dendrochronologie (BfA Zürich, T. Sormaz); C14 (Universität Utrecht NL); Bodenproben (Universität Basel, Ph. Rentzel); Knochen (Universität Basel, J. Schibler); Makroreste (Universität Basel, St. Jacomet).
Weitere Untersuchungen: Georadar-Messungen (KA ZH, J. Leckebusch). Grundwasserbeobachtung (Geo-Consulting, H.R. Schneider; Terra Project, R. Luthiger).
Datierung: archäologisch. Pfyner Kultur.
KA ZG, St. Hochuli, G. F. Schaeren und J. Weiss.
Risch ZG, Oberrisch, Aabach
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Risch
Kanton
ZG
Ort
Oberrisch, Aabach
Koordinaten
E 2677760, N 1219500
Höhe
415 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Knochen, Botanische Reste, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
14C, Dendrochronologie
Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
144 m2
Datum Beginn
03 März 1997
Datum Ende
24 Juli 1997
Datierungsmethoden
14C, Dendrochronologisch, Archäologisch
Publikationsjahr
1998
Epoche
Jungsteinzeit/Neolithikum
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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