LK 1033, 708 650/279 100. Höhe 394 m.
Datum der Sondierung: 20.1.-1.2.2008.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 91, 2008, 174f. Sondierung.
Seeufersiedlungen.

Die im Vorjahr begonnene Unterwasser/Geländeprospektion wurde in Kampagne 2008 weitergeführt. Mehrere Pfahlfelder wurden dabei beobachtet. Eine besondere Pfahlstruktur zeichnet sich am Südrand einer Untiefe ab. Dendrochronologisch konnte sie in die frühe Pfynerkultur (3880 v. Chr.) datiert werden und ist somit synchron mit dem Siedlungsbeginn von Hornstaad Hörnle II (D).
Um die geologischen Verhältnisse besser zu verstehen, wurde eine Bohrreihe quer durch den Rhein angelegt. Sie zeigt, dass der glaziale Untergrund des Orkopfs aus mineralischen Ablagerungen aufgebaut ist. In der näheren Umgebung der Untiefe entdeckten wir Fundgegenstände aus verschiedenen Epochen: neben einem Steinbeil und neolithischer Keramik auch eine bronzezeitliche Lanzenspitze, einen (fast kompletten) römischen Krug sowie einen Steinanker und einen frühmittelalterlichen Skramasax. Die Funde lassen vermuten, dass die Untiefe beim Orkopf kontinuierlich besiedelt oder zumindest begangen wurde. Aufgrund der Topografie ist eine Brückensituation, ähnlich dem Seedamm am Zürichsee, nicht ausgeschlossen. Dies wird bei der Fortsetzung der Bestandesaufnahme ab Winter 2008/2009 zu überprüfen sein.

Probenentnahmen: Holzproben für Holzartenbestimmung und Dendrochronologie (Dendrolabor Hemmenhofen, D); C14-Proben.
Datierung: archäologisch. Früh- bis Mittelhorgen; Bronzezeit; Römische Zeit; Frühmittelalter. - Dendrochronologisch. Neolithikum. - C14. 3338-3097 cal BC (ÖoRc3). - dendrochronologisch 3880 v.Chr. (Öo0832; Öo0833). Amt für Archäologie TG und Baden-Württembergisches Landesamt für Denkmalpflege D.