LK 1072, 699 210/262 880. Höhe 469 m. Datum der Grabung: 1.9.2001 bis Ende Dezember 2001.

Alte Fundstelle. Geplante Notgrabung (Bauvorhaben). Größe der Grabung ca. 600 m². Siedlung.

Im Zuge der Ausgrabung an der Gebhartstrasse, die im nordöstlichen Bereich des römischen Vicus Vitudurum liegt, wurde eine sehr gut erhaltene, sog. gerippte Vasenkopfnadel aus Bronze vom Typ Etting geborgen (Abb. 9). Sie stammt aus der Verfüllschicht eines Balkengrabens, der zu einem Hallenbau aus der 2. Hälfte des 1. Jh. n. Chr. gerechnet werden darf (siehe auch Römische Zeit). Kopf und Schaft der 7,6 cm langen und 12 g schweren Nadel wurden in getrennten Arbeitsgängen hergestellt. Der Schaft ist auf der Kopfoberseite sichtbar. Der Kopf ist gegliedert in einen markanten Bauch mit Winkelfurchen, einen anschließenden, fast zylindrischen und gerippten Halsteil sowie einen scheibenförmig ausschwingenden Abschluss. Die sehr kurze Nadel dürfte sekundär weiterverwendet worden sein, denn ihr unteres Ende war zu einer Spitze verarbeitet. Parallelen finden sich unter anderem in der früh-urnenzeitlichen Riegsee-Stufe Südbayerns. Für Norditalien sind sie im «bronzo recente di Peschiera» bekannt. Somit dürfte die Nadel von Oberwinterthur an den Anfang der Spätbronzezeit gesetzt werden.

Datierung: archäologisch. Spätbronzezeit.
KA ZH, M. Roth.