LK 1047, 611 644/267 119. Höhe 269.00 m.
Datum der Grabung: März-Oktober 1999; Baubegleitung dauert bis Frühjahr 2000 an.
Bibliographie zur Fundstelle: G. Helmig, Basler Zeitschr. Geschichte u. Altertumskunde 86/2, 1986, 220-231; 87, 1987, 224-233; Basler Stadtbuch 1999 (Ausgabe 2000); Jber. ABBS 1999 (im Druck).
Geplante Notgrabungen (Museumserweiterung; Umbau). Grösse der Grabung Museum ca. 600 m².
Siedlung. Gräber.
Römischer Vicus im Areal des Antikenmuseums Basel und Sammlung Ludwig, St. Alban-Graben 5+7 (1999/6).
Holz- und Fachwerkbaubefunde, Gruben und Brandschichten der frühen Kaiserzeit. Römerstrasse(n). Zwei frühmittelalterliche Gräber (beigabenlos).
Im Vorfeld des projektierten Baues eines neuen Ausstellungssaales für ägyptische Kunst wurde das rund 600 m² umfassende Hofareal des Antikenmuseums in Basel archäologisch untersucht. Schon in früheren Jahren wurden hier Spuren einer römerzeitlichen Bebauung erfasst und mit einem Vicus in Verbindung gebracht, der bereits in den Jahrzehnten v. Chr. im Vorfeld der römischen Militärstation auf dem Münsterhügel entstanden war. In den Grabungen wurde der bisher nur als Hypothese formulierte Verlauf einer ost-west-ausgerichteten frührömischen Strassenachse erstmals tatsächlich erfasst. Letztere stellt die Verbindung zwischen der entlang der Rheinhalde in der St. Alban-Vorstadt führenden Route (Rheinuferstrasse) und der bisher ebenfalls nur postulierten Route in der Freien Strasse (sog. Hügelfussstrasse) dar (Abb. 17). Hauptsächlich diente sie wohl dem Schwerverkehr; deutliche Spurrillen in den Kieskofferungen legen dies nahe. Der weitere Verlauf nach Westen, in Richtung Birsigniederung, zeichnet sich in einem Grabungsbefund an der Bäumleingasse 14 (1992/20) und neuerdings in einem im April 1999 an der oberen Freien Strasse (89A; 1999/13) beobachteten Aufschluss ab. Wenige Meter östlich der Grabungsfläche im Hof des Antikenmuseums muss jene Verzweigung gesucht werden, von der aus der nördliche Ast weiter in Richtung des Münsterhügels führte.
Entlang dem neu entdeckten Strassenabschnitt fanden sich Spuren einer dichten Bebauung in Fachwerk- oder leichter Holzbauweise, mit Lehmfussböden, zuweilen auch mit Mörtelböden und offenbar vegetabiler Dacheindeckung - denn Ziegel fehlen. Reparatur- und Abbruchschichten, aber auch Lagen von Brandschutt, kündeten von Schicksalsschlägen durch Zerstörungen und Feuersbrünste, welche verschiedentlich über die Bewohner hereingebrochen waren. Fünf in kurzen Abständen aufeinanderfolgende Bauphasen konnten unterschieden werden; die jüngste mit gemauertem Bruchsteinsockel und Ziegelbedachung datiert in die Jahrzehnte nach 100 n. Chr. Verschiedene grosse Gruben mit sekundär darin abgelagertem Abraum und Hausmüll enthielten ein reiches Fundgut und datieren mehrheitlich in die Jahrzehnte um Christi Geburt. Zusammen mit den über 120 Münzen, die meist in gut stratifizierter Lage geborgen werden konnten, ergeben sich weitere Anhaltspunkte für die differenziertere Geschichte des römischen Basel.
Anthropologisches Material: zwei frühmittelalterliche Körpergräber.
Faunistisches Material: umfangreich; eingelagert bei der ABBS.
Probenentnahmen: diverse Proben für mikromorphologische Untersuchungen (Dünnschliffe) und botanische Auswertungen. Datierung: archäologisch; numismatisch.
ABBS, G. Helmig.
Basel BS, Bereich des römischen Vicus
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Basel
Kanton
BS
Ort
Bereich des römischen Vicus
Koordinaten
E 2611644, N 1267119
Höhe
269 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Botanische Reste, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
Mikromorphologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
600 m2
Datum Beginn
März 1999
Datum Ende
Oktober 1999
Datierungsmethoden
Numismatisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2000
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung, Bestattung (Gräbergruppe, unbestimmt), Bestattung (Grab)
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
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Knochen
menschliche Skelette
Botanische Funde
Andere