LK 1145, 2583 873/1207625. Höhe 444 m. Datum der Grabung: 21.-31.1.2019. Bibliografie zur Fundstelle: R. Zwahlen, Römischen Strassen im bernischen Seeland. AKBE 1, 1990, 197-218. Ungeplante Notgrabung (Neubau Einfamilienhaus). Grösse der Grabung ca. 50 m². Sonstiges (Verkehr).
Bei Vorarbeiten für einen unterkellerten Neubau mussten auch Abwasserleitungen verlegt werden. Mit den Aushubarbeiten für die Kanalisation wurde die in der Umgebung bereits dokumentierte römische Straße geschnitten, und es zeigte sich, dass der alte Straßenkörper gut erhalten ist. Es zeichneten sich mehrere Nutzungs- und Reparaturniveaus ab. In der Folge wurde beim Gebäudeaushub ein Abschnitt der Straße flächig ausgegraben und dokumentiert. Das Kiesschotterpaket von etwa 9 m Breite war an der mächtigsten Stelle bis zu 60 cm dick und konnte eindeutig als alter Straßenkörper erkannt werden. Im dokumentierten Straßenabschnitt ließen sich drei Nutzungsniveaus fassen: Auf jeder Oberfläche konnten deutliche Spuren der Begehung sowie Karrengeleise festgestellt werden. Im obersten und jüngsten Straßenbelag waren drei parallel verlaufende Karrenspuren erhalten. Die zwei südlichen hatten einen Abstand von 1,18 m zueinander und scheinen ein Geleise zu bilden. Die nördliche Spur muss zur Gegenfahrbahn gehört haben, die dazugehörende Rille weiter nördlich fehlte aber. Die Oberfläche des Straßenbelags war nur auf einer Breite von knapp über 4 m erhalten, hauptsächlich auf der Südseite. Verschiedene Hinweise lassen auf eine ursprüngliche Fahrbahnbreite von ca. 6 m schließen. Es konnte nur römisches Fundmaterial aus der Straßenoberfläche geborgen werden. Für eine Nutzung im Mittelalter oder bis in die Neuzeit gibt es keine Anhaltspunkte. Beim mittleren Nutzungsniveau war noch eine einzelne Karrenspur im Kiesbelag erhalten. Darunter war eine weitere, einzelne Rille vorhanden, sie war deutlich breiter als alle jüngeren Karrenspuren. Es handelt sich hier um den stratigrafisch ältesten Straßenbelag, der besonders stark verdichtet war. Möglicherweise deutet der breitere Abdruck der Wagenspur auf eine längere Nutzung als in den nachfolgenden Phasen. Unter den Straßenbelägen lagen weitere Schotterkiesbänder, die unterste Lage bestand aus grobem Kies. Im braunen Kolluvium unter dem Straßenkoffer wurden zwei bronzezeitliche Keramikscherben gefunden.
Archäologische Funde: Keramik. Datierung: archäologisch. Bronzezeit; Römische Zeit. A D B, S. Dénervaud.
Kallnach BE, Römerweg 7
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Kallnach
Kanton
BE
Ort
Römerweg 7
Koordinaten
E 2583873, N 1207625
Höhe
444 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
50 m2
Datum Beginn
21 Januar 2019
Datum Ende
31 Januar 2019
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2020
Epoche
Römisches Reich, Bronzezeit
Art der Fundstelle
Siedlung (Wohngebäude), Bestattung (Grab)
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik
Knochen
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Botanische Funde
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