LK 1145/1165, 2583 942/1 206 017. Höhe 519 m.
Datum der Grabung: 5.1. -22.12.2022.
Bibliografie zur Fundstelle: Drack, W. (1960) Ältere Eisenzeit der Schweiz. III. Teil, Kanton Bern. Basel; Winkler, A. (2020) Découverte d'une boucle d'oreille en or du premier âge du Fer à Kallnach (Challnechwald, BE). as. 43, 3, 44-45; Winkler, A. (2020) Kallnach, Challnechwald. Eine Grabhügelnekropole aus der älteren Eisenzeit - Erkenntnisse aus dem ersten Grabungsjahr. ArchBE 2020, 49-51.
Geplante Notgrabung (Kiesgrube). Gesamte Grösse der geplanten Grabungsetappe 2021/2023 4750 m².
Gräber.

Die Ausgrabungsarbeiten wurden im Jahr 2022 im Rahmen der zweiten Etappe des Projektes fortgesetzt. Anlass für die Untersuchungen ist der Abbau des Plateaus für die Kiesgewinnung. Diese Erdarbeiten tangieren eine Nekropole bestehend aus drei im 19. Jh. teilweise erforschten Grabhügeln und drei durch Prospektionen identifizierten vermuteten kleineren Grabhügel. Im Jahr 2022 konnten die Arbeiten am zweiten Grabhügel (Grabhügel B der Altgrabungen) grösstenteils abgeschlossen werden. Zudem wurden die Hälfte eines kleineren, ungestörten Grabhügels (Grabhügel E) und das direkte Umfeld dieser zwei Hügel ausgegraben. Es wurden auch die Flächen zwischen den Hügeln untersucht. Trotz starker Erosion der Schüttungen scheint auch der Grabhügel B, wie zuvor Grabhügel A (siehe Jahrbuch 2022), mehrere Bauphasen aufzuweisen. Neben der im letzten Jahrbuch erwähnten Nachbestattung mit Bronzeschmuck konnte noch ein beigabenloses Grab mit einer Abdeckung aus Steinen freigelegt werden. Der zentrale Bereich des Hügels ist im Befund nur schwer lesbar und bedarf einer Aufarbeitung. Trotz Ausgrabung im 19. Jh. scheint jedoch ein Bereich ungestört erhalten zu sein. Darin konnte unter anderem ein fragmentiertes Keramikgefäss geborgen werden. In der ausgegrabenen Hälfte des Grabhügels E wurden insgesamt sechs Bestattungen identifiziert: zwei Körpergräber und vier Brandbestattungen. Neben einer relativ stark gestörten Brandbestattung konnten ein Brandgrab mit einem bronzenen Armreif, ein Urnengrab und ein Körpergrab ohne Beigaben im peripheren Teil des Grabhügels untersucht werden. Im zentralen Bereich des Grabhügels befanden sich ein Urnengrab mit einer Stele und ein Körpergrab mit Schmuck aus Bronze und Gagat/Lignit. Neben diversen kleineren Strukturen konnte in einem Areal zwischen den Grabhügeln B und E ein mit einer Steinrollierung versehener Weg freigelegt und dokumentiert werden. Die Datierung dieser Struktur ist noch ausstehend.

Archäologische Funde: Keramik, Trachtbestandteile aus Bronze und Gagat/Lignit, unbestimmte Eisenfragmente.
Anthropologisches Material: Leichenbrand.
Probenentnahmen: Holzkohle, Mikromorphologie, Textil, Sediment.
Datierung: archäologisch; C14. Hallstattzeit, Ha C-Ha D
ADB, A. Winkler.