LK 1145/1165, 2583942/1206017. Höhe 519 m.
Datum der Grabung: 13.5.-20.12.2019.
Bibliografie zur Fundstelle: W. Drack, Ältere Eisenzeit der Schweiz. III. Teil, Kanton Bern. Basel 1960.
Geplante Notgrabung (Kiesgrube).
Gesamte Größe der Grabungsetappe 2019/20 ca. 4300 m².
Größe der Grabung 2019: 1442 m².
Gräber.
Die langfristig geplanten Arbeiten im Challnechwald haben im Mai 2019 begonnen. Anlass für die Untersuchungen ist der Abbau des Plateaus für die Kiesgewinnung in den nächsten dreißig Jahren. Die durch den Kiesabbau betroffenen, seit dem 19. Jh. bekannten Grabhügel aus der älteren Eisenzeit werden in einer mehrjährigen Grabungskampagne erforscht. Untersucht werden auch die Flächen um und zwischen den Grabhügeln. Die Arbeiten haben 2019 auf dem ersten Grabhügel (Grabhügel A der Altgrabungen) begonnen. Die Hauptgrabkammer des ersten Grabhügels scheint nur teilweise von den Altgrabungen gestört zu sein. Die Grabhügelschüttungen wurden lediglich lokal beeinträchtigt, dies zeigt unter anderem die Entdeckung von Nachbestattungen. Bisher konnten zwei Nachbestattungen identifiziert werden. Zwei weitere benötigen zusätzliche Untersuchungen oder sind im Dezember 2019 noch in Arbeit. Bei den gesicherten Nachbestattungen handelt es sich wahrscheinlich um Körpergräber. Das erste (Pos. 165) ist von einer Steinpackung überdeckt. Die Grabgrube ist - eine Ausnahme im Challnechwald - gut identifizierbar. Die Orientierung des Toten mit dem Kopf gegen Süden lässt sich anhand eines Schädelfragmentes vermuten. Das Grab enthält keine Funde und ist bisher undatiert (C14-Proben sind in Arbeit). Die zweite bislang untersuchte Nachbestattung (Pos. 164) enthält zwei Fußringe aus Bronzeblech. Daran anhaftend konnten Textilreste festgestellt werden. Im Inneren der Bronzeringe sind die Weidenzweige erkennbar, um welche das Bronzeblech gebogen wurde. Die Lage der Fußringe spricht für eine Ost-West-Orientierung der Grablegung, wobei unklar bleibt, ob der Kopf sich im Osten oder im Westen befand. Die Fußringe wurden im Block geborgen und die Bergung der Textilreste ist in Arbeit. Die Knochen der Bestatteten sind leider durch den sauren Boden kaum mehr erhalten. Ohnehin erschwert das sehr homogene Sediment das Erkennen von Grabgruben und anderen Eingriffen. Auffällige Steinpackungen und schwache Verfärbungen lassen jedoch weitere Nachbestattungen vermuten. Die Flächen um den ersten Grabhügel waren bisher nicht sehr befundreich. Einzig eine großflächige Steinsetzung, eine kleine Grabenanlage und drei kleine Gruben konnten identifiziert werden. Diese Strukturen sind zumeist fundleer und bleiben somit undatiert. Radiokarbondatierungen sind im Dezember 2019 in Arbeit und dürften Aufschluss zur Zeitstellung dieser Befunde geben.
Archäologische Funde: Keramik, Fußringe aus Bronze, unbestimmte Eisenfragmente.
Anthropologisches Material: Sehr schlecht erhaltene Knochenfragmente.
Probenentnahmen: Holzkohlen, Mikromorphologie, Textil.
Datierung: archäologisch. Hallstattzeit; HaC - HaD 3 / LTA.
ADB, A. Winkler.
Kallnach BE, Challnechwald
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Kallnach
Kanton
BE
Ort
Challnechwald
Koordinaten
E 2583942, N 1206017
Höhe
519 m
Signatur Fundstelle Kanton
--
Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Geoarchäologische Sedimentproben, Andere
Analysen
Mikromorphologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
4300 m2
Datum Beginn
13 Mai 2019
Datum Ende
20 Dezember 2019
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2020
Epoche
Eisenzeit
Art der Fundstelle
Bestattung (Gräbergruppe, unbestimmt), Bestattung (Grab)
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik, Metall (Schmuck), Metall
Knochen
vereinzelte menschliche Knochen
Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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