LK 1131, 677 050/229 950. Höhe 460 m.
Datum der Begehung: Mai 2009-Januar 2011.

Neue Fundstelle. Prospektion (Kiesabbau). Grösse ca. 20000 m².
Münzfunde.
Im Vorfeld von Rodungsarbeiten für die Erweiterung der Kiesgrube im Äbnetwald wurde intensiv prospektiert. Dabei kamen in den Jahren 2009-2011 insgesamt 87 römische Münzen zum Vorschein. Der Komplex setzt sich aus Prägungen zusammen, die sich in die Zeit der römischen Republik bis ins 4. Jh. datieren lassen. Neben Quinaren der römischen Republik und frühen Kaiserzeit sowie Assen der Republik, der frühen und mittleren Kaiserzeit liegen vor allem Antoniniane diverser Kaiser des 3. Jh. vor. Auffallend ist der hohe Anteil an Münzen aus dem späten 3. und dem 4. Jh. (zusammen gegen 20 % ); im Vergleich zur Situation, wie sie sich andernorts zeigt, sind solche Geldstücke in Zuger Ensembles im Allgemeinen selten. Besondere Erwähnung verdient eine zeitgenössische Fälschung aus Blei eines Antoninians des Traianus Decius (249-251) für Herennius Etruscus Caesar.
Die meisten Münzen lagen auf einem relativ eng begrenzten Gebiet von wenigen 100 m². In der Umgebung kamen weitere römische Funde zum Vorschein, wie eine Scharnierfibel mit einem halbplastischen Pferdchen als Bügel, ferner der Bügel einer Scharnierfibel, der einmal Emaileinlagen getragen hatte, ein Teil einer Hülsenscharnierfibel, ein Bronzeglöcklein, eine Pinzette an einem Ring (die auch latènezeitlich sein könnte), ein vermutlich römischer Schuhnagel mit konischem Kopf und einzelne römische Keramikfragmente sowie vereinzelt weitere römische Münzen. Ein spezielles vermutlich ebenfalls römisches Objekt ist eine Zierniete mit einem Frauenköpfchen.
Zahlreiche Funde, darunter viele geschmiedete Nägel ganz unterschiedlicher Grösse, lassen sich zeitlich nicht genauer einordnen, jüngere Artefakte wie z. B. ein Flintenstein, eine barocke Schuhschnalle und moderne Münzen sowie zahlreiche eiserne Hufschuhe, Hufeisen etc. sind ebenfalls vorhanden. Einzelne der Keramikscherben weisen auch, wie schon frühere Fragmente aus dem Äbnetwald, in die frühe oder späte Eisenzeit.
Einige spätbronzezeitliche Funde zeigen, dass sich das bei früheren Prospektionsgängen und in verschiedenen Grabungskampagnen gefasste BzD-zeitliche Gräberfeld bis in den prospektierten Bereich erstrecken dürfte. Belege dafür sind der Kopf einer Mohnkopfnadel und ein Teil eines Armreifes mit Stollenenden und feiner Rippenverzierung.

Archäologische Funde: Metall, Keramik, Silex, Münzen.
Datierung: archäologisch; numismatisch. Spätbronzezeit; Eisenzeit; römische Epoche; Neuzeit.
KA ZG, R. Agola, St. Doswald und R. Huber.