LK 1048, 644 440/266 470. Höhe 277 m.
Datum der Grabung: 19.-31.8.2013.
Neue Fundstelle.
Bibliografie zur Fundstelle: zur Umgebung: M. Asal, Ein spätrömischer Getreidespeicher am Rhein: Die Grabung Rheinfelder Augarten West 2001. Veröff. GPV 19. Brugg 2005.
Geplante Sondierung nach Lesefunden und geomagnetische Prospektion. Größe der Grabung: 3 Schnitte, gesamthaft 30 m².
Ziegelei.
Östlich der Fundstelle Rheinfelden-Augarten West führten die Freiwilligen Bodenforscher H.R. Schaffner und P. Michel mit Bewilligung der Kantonsarchäologie Aargau und des Besitzers bzw. Pächters der Parzelle eine kombinierte Prospektion mit Magnetometer und Metalldetektor durch. Ihr Ziel war es, noch unbekannte römische Strukturen zu erfassen. Die geomagnetischen Prospektionen ergaben an zwei Stellen deutliche Anomalien. Eine davon schien U-förmig zu sein. Zwei Arbeitshypothesen wurden erwogen: Ein valentinianischer Wachturm in der Lücke zwischen Rheinfelden-Pfärichgraben und dem Castrum Kaiseraugst oder ein Ziegelofen - letzteres aufgrund der großen Zahl an Fehlbränden unter den Lesefunden.
Wegen des Unterstützungsangebotes der Freiwilligen Bodenforscher der Fricktalisch-Badischen Vereinigung für Heimatkunde für Sondierungen zur Verfügung zu stehen, beschloss die KA AG, sowohl den Gefährdungsgrad als auch die Natur des U-förmigen Befundes und nach Möglichkeit der weiteren Anomalie mit gezielten Sondierungen zu klären. Für die örtliche Leitung der Untersuchungen wurde der Mitverfasser, der wissenschaftliche Mitarbeiter/Doktorand der Vindonissa-Professur, M. Allemann, gewonnen. Die durchgeführten Untersuchungen ergaben eindeutige Ziegeleibefunde. Nebst Gehniveaus aus Kies und stark verrundetem Ziegelbruch wurden in den drei Schnitten zahlreiche entsorgte Fehlbrände und verglaste Ofenwandtrümmer angetroffen. Aus konservatorischen Gründen schnitten die Sondierungen den Befund nicht tiefer. Die Parzelle ist landwirtschaftlich genutzt und wird gegenwärtig nicht tiefer gepflügt als ca. 15 cm. Da der Befund erst ab rund 30 cm unter der Oberfläche erhalten ist, besteht für ihn keine Gefahr. Er wurde daher im Boden belassen. Um den vollständigen Erhalt zu gewähren, verzichtete man darauf zu klären, ob die Sondierung den Ofen selbst (an der OK des Versturzes) oder nur eine Schutthalde erfasste. Sicher ist, dass in nächster Umgebung mit einem Ziegelofen zu rechnen ist, der vielleicht den fast 1 m mächtig anstehenden Lehm aus verwittertem Hochflutsand verziegelte. Datierende Funde fehlen, aber die geringen Maße der produzierten Ziegel (ca. 43 x 34 cm) und ihre Form deuten auf eine späte Produktion hin, evtl. im Zusammenhang mit dem Horreum Augarten-West und der Villa rustica Görbelhof. Unter den geborgenen Objekten wurden nur die aussagekräftigsten Exemplare behalten. Nach Möglichkeit sollen chemische Analysen durchgeführt werden, die den Vergleich mit Ziegeln an den Verbraucherfundstellen erlauben sollen. Auffällig sind unter den Produkten nur die Imbrices, die außen an den Längsseiten eine Fingerrille aufweisen.
Das Projekt zeigte, dass die Zusammenarbeit zwischen der Kantonsarchäologie (wissenschaftliche Leitung, Infrastruktur, Organisation), der Vindonissa-Professur (Dokumentation, wissenschaftliche Grabungsleitung) und den engagierten Freiwilligen hervorragend funktionierte; allen Beteiligten sei für ihren großen Einsatz herzlich gedankt.
Archäologische Funde: Baukeramik (zahlreiche Fehlbrände), Ofenschutt, sehr wenig Gefäßkeramik.
Probenentnahmen: Lehm, Ziegel.
Datierung: archäologisch. Römische Zeit, letzte Produkte typologisch wohl spätantik.
KA AG, L. Galioto; Vindonissa-Professur, M. Allemann.
Rheinfelden AG, Weiberfeld
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Rheinfelden
Kanton
AG
Ort
Weiberfeld
Koordinaten
E 2644440, N 1266470
Höhe
277 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
Ja
Probenentnahmen
Geoarchäologische Sedimentproben, Andere
Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
30 m2
Datum Beginn
19 August 2013
Datum Ende
31 August 2013
Datierungsmethoden
Stratigrafisch/typologisch, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2014
Epoche
Römisches Reich, Bronzezeit
Art der Fundstelle
Handwerk/Gewerbe/Industrie (Fabrik)
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
Keramik (architektonisches Element), Keramik
Knochen
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Botanische Funde
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