LK 1052, 703 375/266 580, Höhe 451 m.
Datum der Grabung: 20.11.-8.12.2000.
Bibliographie zur Fundstelle: 10. Bericht Zürcher Denkmalpflege 1979-1982, 1. Teil (1986) 16; Archäologie im Kanton Zürich 1987-1992. 12. Bericht Zürcher Denkmalpflege, 1. Teil, 1994, 10; Archäologie im Kanton Zürich 1995-1996. Berichte der Kantonsarchäologie Zürich 14, 1998, 15.
Ungeplante Notgrabung (private Sondiergrabung). Grösse der Grabung ca. 25 m².
Römischer Töpferofen im Areal eines Gutshofes.
Im Landwirtschaftsgebiet von Gundetswil liegen die Reste eines römischen Gutshofes, dessen mutmaßliches Herrenhaus bereits 1987 mit geophysikalischen Methoden gefasst wurde, unter einer sehr geringen Humusüberdeckung. Im Jahr 1995 aufgenommene Luftbilder bestätigten den Befund, der sich unweit der Vitudurum mit Ad Fines verbindenden Straße befindet. Der Pflug förderte im Herbst 2000 zahlreiches archäologisches Material zu Tage, was eine Privatperson zu einer unerlaubten Sondiergrabung verleitete. Daraufhin wurde zur Klärung und zur Dokumentation des dadurch freigelegten Befundes eine Nachgrabung durch die Kantonsarchäologie erforderlich.
Die Struktur erwies sich überraschend als Töpferofen mit zugehöriger Bedienungsgrube (Abb. 15), die mit Töpfereiabfall und Siedlungsschutt verfüllt war. Der runde Feuerraum des Ofens hatte einen Durchmesser von 2 m und wurde für den oxidierenden Brand verwendet. Die Lochtenne, die ursprünglich auf mehreren aus der Wandung kragenden radialen Konsolen und in der Mitte auf stehenden Steinplatten ruhte, erwies sich als durch die Ackerbautätigkeit vollständig zerstört. Die Untersuchung der Funde wird zeigen, welche Keramik im Ofen gebrannt wurde.
Möglicherweise handelt es sich dabei u.a. um helltonige Becher mit rotem Überzug und unterschiedlichen Verzierungen, die unter dem in der Bedienungsgrube geborgenen Material gehäuft auftreten. Die begrenzte Grabungsfläche beschränkt die Aussagen in Bezug auf den räumlichen Kontext des Töpferofens. So bleibt unsicher, ob er überdacht war und ob sich in der nächsten Umgebung weitere Brennanlagen befinden. Nach den Resultaten der geophysikalischen Messungen von 1987 liegt er aber in geringer Distanz zur Pars urbana.
Archäologische Kleinfunde: Keramik, darunter auch Fehlbrände, Ziegel, Bronze.
Datierung: archäologisch. 1.-2. Jh. n.Chr.
K A Z H, B. Hedinger.
Bertschikon ZH, Gundetswil, Tannwisen, Kat.-Nr. 1114
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Wiesendangen (Ehemalige Gemeinde: Bertschikon)
Kanton
ZH
Ort
Gundetswil, Tannwisen, Kat.-Nr. 1114
Koordinaten
E 2703375, N 1266580
Höhe
451 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
25 m2
Datum Beginn
20 November 2000
Datum Ende
08 Dezember 2000
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2001
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung (Bauernhof), Rohstoffgewinnung, -verarbeitung ((Hoch-)Ofen)
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Metall, Keramik (architektonisches Element)
Knochen
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Botanische Funde
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