LK1131, 682100/227650. Höhe 439 m.
Datum der Grabung: 24.2.-31.7.1992.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 32, 1940, 69f.; Tugium 8, 1992, 23.
Geplante Notgrabung (Bauprojekt). Grösse der Grabung: ca. 2700 m².
Siedlung.
Die im vergangenen Jahr begonnene Untersuchung des durch einen Neubau bedrohten Gebietes wurde ab Mitte Februar mit einer zweiten Grabungs-Etappe fortgesetzt und konnte Ende Juli 1992 abgeschlossen werden. Das Grabungsfeld liegt im nördlichen Bereich des sogenannten Baarerbeckens, innerhalb des Schwemmkegels des Lorze-Flusses. Die Profile zeigten schotterverfüllte Rinnen und Sedimente einer Schwemmlandschaft. Archäologisch wurde die gut 2 m mächtige Deckschicht, die über einem 20 m dicken Paket aus Lorzeschottern liegt, untersucht. Die feinsandig-lehmigen Lagen dieser Deckschicht liessen sich als abgelagerte Überschwemmungssedimente bestimmen. Daraus wurden über 7000 Keramikscherben sowie Fragmente von Webgewichten und Spinnwirteln geborgen. Eine verzweigte Gewässerrinne mit grober Schotterfüllung verlief mitten durch das Grabungsfeld. Dieser «Wildbach» ist wohl auf eine der zahlreichen Ausuferungen der Lorze zurückzuführen. Mit dieser Durchschwemmung wurde ein Teil des fundführenden Terrains weggeschwemmt.
Angesichts der Beschaffenheit des Geländes erstaunt es nicht, dass unsere Untersuchungen keine konstruktiven Befunde erbrachten. Die Menge der Funde, die teilweise gute Erhaltungsqualität der Keramik sowie die in früheren Jahren beobachteten Befunde und Funde aus dem unmittelbar benachbarten Friedhof lassen aber trotzdem einen Siedlungsstandort annehmen.
Eine grobe Durchsicht der noch nicht ausgewerteten Funde zeigt zwei Datierungsschwerpunkte: Spätbronzezeit und Hallstattzeit. Typologisch kann eine bronzene Zweiknotennadel der Stufe Ha A2/B1 zugewiesen werden. Damit lässt sich im Zuger Raum landeinwärts eine Siedlung vermuten, die etwa dem Beginn der unteren Schicht von Zug-Sumpf gleichzusetzen ist (2. Hälfte 11. Jh. v.Chr.). Die Hallstattzeit ist ausschliesslich durch Keramikfunde vertreten. Einige wenige Keramikscherben und Fragmente von Ziegeln der römischen Zeit sehen wir in Zusammenhang mit den bei der Kirche St. Martin entdeckten Gebäuden (siehe Baar ZG, Kirchgasse).
Datierung: archäologisch; Spätbronzezeit (Ha A2/B1), Hallstattzeit, römisch.
Kantonsarchäologie Zug, St. Hochuli.
Baar ZG, Altersheim St. Martinspark
Das Original-PDF ansehen
Detail des Fundberichts
Gemeinde
Baar
Kanton
ZG
Ort
Altersheim St. Martinspark
Koordinaten
E 2682100, N 1227650
Höhe
439 m
Signatur Fundstelle Kanton
--
Signatur Ereignis Kanton
--
Neue Fundstelle
--
Probenentnahmen
--
Analysen
--
Institution
--
Datum der Fundmeldung
--
Oberfläche (m2)
2700 m2
Datum Beginn
24 Februar 1992
Datum Ende
31 Juli 1992
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
--
Publikationsjahr
1993
Epoche
Bronzezeit, Eisenzeit (Hallstatt früh (C)), Eisenzeit (Hallstatt mittel (D1)), Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
--
Knochen
--
Botanische Funde
--
×