LK 1131, 682 360/227 700. Höhe 445 m.
Datum der Grabung: 13.7.-12.8.2004
Neue Fundstelle.
Bibliografie zur Fundstelle: Heimatklänge 23/24, 1941, 9; JbSGU 32, 1940/1941, 177.
Geplante Aushubüberwachung und Notgrabung (Neubau). Grösse der Grabung: ca. 2400 m².
Siedlung.

Erneut beschäftigte ein Grossbauprojekt im Zentrum von Baar die Kantonsarchäologie. In derselben Zone wurden 1940 anlässlich der Unterkellerung der Liegenschaft Rathausstraße 7 die Überreste von 11 menschlichen Skeletten entdeckt. Eine nähere Untersuchung der West-Ost-orientierten und in einer Reihe angelegten Gräber blieb damals aus. Der Nachweis allfälliger weiterer Bestattungen war deshalb der Auslöser von Sondierungen im Frühling 2004.
Leider ergaben sie aber keine entsprechenden Befunde. Hinweise auf menschliche Hinterlassenschaften gab es dennoch. Im Rahmen der Aushubarbeiten wurden deshalb verschiedene Teilflächen genauer untersucht. Dabei kamen eine große Zahl von unterschiedlichen Gruben und Pfostenlöchern zum Vorschein. Eine deutlich erkennbare Flussrinne der Lorze gehört ebenfalls zu den interpretierbaren Strukturen. Zahlreiche Kiesüberschüttungen und siltige Überschwemmungsablagerungen komplettieren das Bild eines stark durch die Lorze geprägten Geländes.
Ein Schwergewicht bei den datierbaren Funden bildet spätbronzezeitliche Keramik, ferner eine Bronzenadel mit bikonischem Kopf. Dazu kommen sicher römische Funde (Fibeln, ein bronzenes Skalpell, Münzen, Leistenziegelfragmente) und wahrscheinlich frühmittelalterliche Stücke (Keramik, Pfeilspitze). Das 12./13. Jh. wird durch eine bronzene Gürtelschnalle, die Neuzeit durch Geschirrkeramik und Fragmente von blauen Stangengläsern repräsentiert. Nicht eindeutig datierbar sind zwei wulstförmige Webgewichte.

Probenentnahmen: Botanische Sedimentproben, C14-Proben (Holzkohle, Knochen), Tierknochen.
Datierung: archäologisch. Spätbronzezeit bis Neuzeit.
K A Z G, G. F. Schaeren und K. Weber