LK 1075, 2704517/1281283-2704027/1281440.
Höhe 400 m.
Datum der Grabung: 12.12.2016; 14.11.2018.
Neue Fundstelle.
Prospektion.
Einzelfunde.
Bei mehreren bewilligten Prospektionsgängen mit Metalldetektor entlang des südlichen Ufers beim Rheinknie vor Rheinklingen entdeckten Beniamin und Stefano di Staso sowie Bastian Breitmayer unter anderem vier bronzezeitliche Objekte (Abb. 11). Bei der Flur Säppling wurden nahe einem auffälligen Findling im Flachwasserbereich zwei Nadeln geborgen. Bei der einen handelt es sich um eine Nadel vom Typ Binningen mit grossem Kugelkopf und zwei Ribben aus der frühen Spätbronzezeit, wie sie im Thurgau etwa von Landsiedlungen z.B. Kreuzlingen-Bernrain bekannt sind (E. Rigert, A7 - Ausfahrt Archäologie. Archäologie im Thurgau 10, 116. Frauenfeld 2001). Die zweite hat einen triangelförmigen Kopf, der ausgebrochen und stark korrodiert ist. Vergleichbare Objekte sind selten und aus späten frühbronzezeitlichen/Über gang mittelbronzezeitlichen Ufersiedlungen bekannt (z.B. Zürich ZH-Mozartstrasse: M. Schmidheiny, Zürich «Mozartstrasse», Neolithische und bronzezeitliche Ufersiedlungen. 4, Die frühbronze zeitliche Besiedlung. Monografien der Kantonsarchäologie 42, 132-133 [Kat. 267]. Zürich/Egg 2011). Etwa 200 m rheinaufwärts fand sich eine Kegelkopfnadel mit geripptem Schaft. Stücke dieses Typs sind in spätbronzezeitlichen Ufersiedlungen häufig vertreten, so auch in Eschenz TG-Insel Werd (H. Brem/S. Bolliger/M. Pri mas, Eschenz, Insel Werd. III, Die römische und spätbronzezeitli che Besiedlung, 134 [A22]. Zürich 1987). Der wiederum 300 m weiter bei der Flur Mos entdeckte Bronzedolch mit trapezförmiger Griffplatte und vier ausgebrochenen Nietlöchern datiert typologisch in die späte Früh-/Mittelbronzezeit. Vergleichbare Artefakte stammen aus der Seeufersiedlung Arbon-Bleiche 2 (S. Hochuli, Arbon-Bleiche, Die neolithischen und bronzezeitlichen Seeufer siedlungen. Archäologie im Thurgau 2, 106. Frauenfeld 1994) oder von einem Acker in Homburg/Hörhausen-Mörderwies (JbAS 96, 2013, 179). Neben einigen neuzeitlichen Objekten (z.B. Münzen, Buchschliessen) wurden im gesamten Abschnitt über zwei Dut zend römische Münzen mit Prägezeiten von augusteisch bis ins 4. Jh. n.Chr. sowie vier römische Fibeln geborgen.
Da der Uferabschnitt des Rheins in diesem Bereich in einen Steil hang übergeht, dürften die Funde eher nicht aus dem Umfeld ei-
nes Flussübergangs stammen. Besonders die erwähnte Fundlage einiger der Objekte bei einem Findling lassen vielmehr an Depo nierungen denken, auffällig bleibt aber die Verteilung auf einer Strecke von insgesamt über 500 m sowie die zeitliche Spanne der bislang geborgenen Objekte.
Archäologische Funde: Metallobjekte (Dolch, Nadeln, Münzen, Fibeln, Buchschliessen)
Datierung: archäologisch. Bronzezeit; Römische Zeit; Neuzeit. Amt für Archäologie TG
Wagenhausen TG, Säppling bis Mos
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Wagenhausen
Kanton
TG
Ort
Säppling bis Mos
Koordinaten
E 2704517, N 1281283
Höhe
400 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
Ja
Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
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Datum Beginn
12 Dezember 2016
Datum Ende
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Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2019
Epoche
Bronzezeit, (Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch, Römisches Reich
Art der Fundstelle
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Art der Untersuchung
Prospektion
Archäologische Funde
Metall (Waffe), Metall (Werkzeug), Metall (Münze(n)/Medaillen), Metall (Kleidungsbestandteil), Metall (Schmuck)
Knochen
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Botanische Funde
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