LK 1072, 699 270/262 805, Höhe 469 m. Datum der Grabung: 3.4.-20.6.1995. Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 78, 1995, 229. Geplante Notgrabung (Bauvorhaben). Grösse der Fläche: 90 m². Siedlung.

Die 1994 begonnene Grabung wurde 1995 in einer zweiten Etappe im Bereich des Hinterhofes und Gartens der bestehenden Liegenschaft fortgesetzt und abgeschlossen. Die vorgefundene Stratigraphie zeigte eine dichte Abfolge von Holz- und Fachwerkbauten mit Lehmböden und Herdstellen. Ein nur teilweise erfasster Hausgrundriss wurde mehrfach erneuert. Dabei ersetzte man die hölzernen Schwellbalken immer wieder, sodass kaum Holz in situ erhalten ist. Ein einzelner, dendrochronologisch untersuchter Eichenpfosten liess sich mangels Splint nicht genau datieren. Ein das Areal durchquerender Schwemmgraben könnte auf eine gewerbliche Nutzung der Gebäude hinweisen. Die 1994 freigelegte Gasse setzte sich nicht mehr nach Norden fort; offensichtlich handelte es sich nur um eine kleine Stichstrasse oder ein kleines Plätzchen. Auf die römische Stratigraphie folgten neuzeitliche Schichten, die mit den in der ersten Etappe 1994, unmittelbar neben und unter dem heutigen Wohnhaus freigelegten Jauchegruben zu verbinden sind. Mittelalterliche Siedlungsspuren fehlten vollständig.

Archäologische Kleinfunde: viel Keramik, Münzen, Fibeln, Metall, Glas, mehrere gut erhaltene Mühlesteine.
Proben: Holz (Dendrochronologie; Dendrolabor BfA Zürich).
Datierung: archäologisch. 1.-3. Jh. n. Chr., Neuzeit.
K A Z H, B. Hedinger.