LK 1072, 697 420/261 590. Höhe 443.50 m.
Datum der Grabung: 21.8.-3.11.1989.
Neue Fundstelle.
Geplante Notgrabung (Umbauprojekt). Grösse der Grabung ca. 161 m². Siedlung.

Die Ausgrabungen in der «Alten Kaserne» wurden wegen einer geplanten Neuunterkellerung notwendig. Die «Alte Kaserne», 1763-63 als städtisches Baumagazin errichtet, liegt unmittelbar ausserhalb der Neustadt, der östlichen Vorstadt von Winterthur. In der Nordmauer der «Alten Kaserne» ist die Stadtmauer noch auf einer Höhe von 8 m erhalten. Die Ausgrabungen betrafen in erster Linie den rund 5.5 m breiten Bermenbereich.
Als älteste Struktur kam über einem fossilen Humus eine parallel zur Stadtmauer verlaufende, wallartige Aufschüttung zum Vorschein. Die jüngsten Funde in dieser Schüttung, die noch max. 70 cm hoch erhalten war, lassen sich etwa in die Mitte oder der 2. Hälfte des 13. Jh. datieren. Bei der wallartigen Schüttung könnte es sich um das «vallum» handeln, das im Stadtrechtsbrief von 1264 erwähnt wird. In die wallartige Schüttung wurde in einer späteren Phase, wohl um 1300 oder im frühen 14. Jh., eine rund 1.1 m breite Mauer hineingestellt, die in etwa 1.5 m Distanz längs der noch bestehenden Stadtmauer verläuft. Die auf einer Länge von rund 58 m dokumentierte Mauer zieht an der südöstlichen Ecke der Altstadt unter die noch bestehende Stadtmauer. Bei dieser älteren Mauer muss es sich um einen Vorgängerbau der noch bestehenden Stadtmauer handeln, der bis anhin völlig unbekannt war.
(Bericht erscheint in Nachrichten Schweiz. Burgenverein 6, 1990).

Archäologische Kleinfunde: vorwiegend mittelalterliche u. neuzeitliche Keramik, vereinzelt prähistorische und römische Funde.
Faunistisches Material: Tierknochen.
Datierung: archäologisch. Spätmittelalterlich, prähistorische und römische Streufunde.
Kantonsarchäologie Zürich, R. Windler.